Innovation durch Daten: Warum das Mindset entscheidend ist

Shownotes

Unternehmen müssen ihren Umgang mit Daten und KI ändern. Weg von zielgerichtetem Denken, hin zu datengetriebener Neugier. Niels Strohkirch von Fujitsu erklärt, wie es geht.

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Niels Strohkirch: Die Magie passiert dann, wenn wir mit einmal auf Themen treffen, die wir halt nicht auf dem Schirm hatten, wo wir mit einem Mal sagen Wo kommt das denn jetzt her? Lass uns doch mal genau reinschauen. Weg von einem produktgetriebenen Denken, hin zu einem datengetriebenen Denken.

Matthias Rutkowski: Liebe Zuhörenden, in dieser Folge räumen wir auf und wir gehen unter Tage. Keine Sorge, das wird hier kein Entrümpelungs oder Umzugsspodcast. Und wir singen auch nicht das Steigerlied für Bergmannsleute. Es geht dieses Mal um eine Floskel, die sehr, sehr häufig genutzt wird, aber die eigentlich wenig bis gar nichts mit der Wirklichkeit und der Unternehmenspraxis zu tun hat. Habt ihr eine Ahnung, worum es geht? Dranbleiben, Dann erfahrt ihr mehr.

Station Voice: So klingt Wirtschaft. Zukunftsthemen für Unternehmen. Jeden Mittwoch sprechen wir mit Entscheiderinnen über die Herausforderungen und Trends in ihrer Branche. Mit jeder Menge Insights und neuen Denkanstößen aus der Wirtschaft für die Wirtschaft.

Matthias Rutkowski: Daten sind das neue Öl. Schon mal gehört? Dieser Spruch, Der wird ganz gerne von Kino, Speakern, Vorständen und Techenthusiasten genutzt, um einfach zu sagen Daten sind unerlässlich und wichtig für unser Wirtschaftsleben. Nur irgendwie stören sich so manche an diesem Satz. Warum wir vielleicht mit diesem Spruch aufräumen müssen und was vielleicht besser angebracht ist, das ist dieses Mal Thema.

Station Voice: Warum ist das wichtig?

Matthias Rutkowski: Das Volumen der weltweit erstellten, erfassten, kopierten und konsumierten Daten wächst fast exponentiell. Laut EIDG wird es sich bis 2028 mehr als verdoppeln von etwa 149 Zabyte im letzten Jahr auf fast 400 Zettabyte. Kurz notiert Ein Tag Arbeit entspricht etwa einer Billion Gigabytes. Wir können also festhalten Ganz schön viele Daten. Außerdem investieren Unternehmen zunehmend immer mehr Geld in Business Intelligence und Analysesoftware, um diese riesigen Datenmengen besser auswerten zu können. Wir können festhalten Daten sind also wichtig. Aber die schiere Menge an sich macht noch kein Business. Nachgehakt Warum Daten also nicht das neue Öl sind und welcher Begriff vielleicht besser geeignet ist, das verrät uns in dieser Folge eine vertraute Stimme. Ich sag Hallo. Nils Strohkirch, Head of Business Unit You Want sowie Mitglied der Geschäftsleitung bei Fujitsu Germany. Grüß dich!

Niels Strohkirch: Ja, hallo und willkommen.

Matthias Rutkowski: Wir müssen jetzt mal Tacheles reden. Daten sind also nicht das neue Öl. Dieser Spruch stört dich. Warum?

Niels Strohkirch: Der Spruch ist etwa 17 Jahre alt, kommt vom Economist. Also sind wir jetzt mal da. Gucken uns doch heute mal an, was das heißt. Also Öl ist natürlich allgegenwärtig, man muss man nichts vor. Es ist fast in jedem Prozess. Wir stehen wahrscheinlich vor etwas, wo wir gerade reinsprechen, was auch irgendwo was mit Öl zu tun hat. Das ist Plastik. Wir verbrennen es in dem Auto, in dem wir unterwegs sind. Und selbst wenn wir es für Energie oder andere Themen nutzt, ist es einfach allgegenwärtig. Daten werden noch viel allgegenwärtiger sein. Sie schubsen uns heute schon eigentlich durch die Gegend, wenn wir mal ehrlich sind. Das fängt bei der Navigation an, wo ich heute unterwegs war, um mir ins Gebäude zu kommen. Es wird mit all den Gibts, die da draußen sind, die uns erzählen, wie die Welt funktioniert, hoffentlich meistens richtig. Daten sind also viel mehr als Öl. Sie sind vielmehr gegenwärtig bei uns allen und sie wachsen exponentiell. Was man aber, glaube ich, von Öl nicht behaupten kann. Derzeit zumindest nicht. Nicht, dass es mir bekannt wäre, sagen wir.

Matthias Rutkowski: Ein bisschen wirtschaftlichen Verstand hat uns mal hier und da in unsere Ausgaben gelesen hat weiß nach Öl es endlich daten? Ja, scheinbar nicht.

Niels Strohkirch: Scheinbar nicht, Ganz im Gegenteil. Und wie du schon gesagt hast, die reine Menge macht erst mal nichts. Ganz im Gegenteil, sie erschlägt einen auf der Seite. Nichtsdestotrotz sind Daten die Basis eigentlich für alles, wofür wir sie nutzen können. Das heißt, die Datenbasis ist das Entscheiden. Also erst mal die Menge ist schon nicht unwichtig. Nur die Datenbasis ist die Grundlage für die Intelligenz, die dahinter kommt. Und jetzt sage ich mal ganz bewusst in Klammern davor das Wort künstliche Intelligenz, denn ohne Daten würde es keine künstliche Intelligenz geben. Punkt. Was heißt das dann eigentlich für den Unternehmer? Was heißt das für die Leute, die mit den Daten arbeiten? Und da sind ja schon Heerscharen an der Analyst unterwegs und die machen das ja nicht alle falsch. Also das ist sicherlich so und du hast ja schon gesagt, auch die Unternehmen investieren sehr stark in Analysetools. Sie investieren sehr stark auch in den Auswertungen, in den Darstellungen der Daten. Und das ist auch erst mal aus meiner Sicht grundsätzlich erst mal nicht verkehrt. Am Ende des Tages muss noch jede Menge fragen. So what?

Matthias Rutkowski: So what? Natürlich. Wer kritisiert, muss aber auch natürlich Gegenvorschläge bringen mit den Daten, nicht das neue Öl. Wie willst du den Spruch formulieren?

Niels Strohkirch: Daten sind die Basis für die Intelligenz.

Matthias Rutkowski: Jetzt gibt es ja so verschiedene Fachbegriffe, zum Beispiel Data Lake. Ich würde jetzt einfach mal übersetzen oder mit einem mit einem Bild machen. Ich habe so einen See vor mir, ich werfe da meine Angel rein und der See sind so es ist einfach sozusagen meine Menge an Daten, die ich habe und da versuche ich irgendwas rauszufischen.

Niels Strohkirch: Also lass mich mal vom Ozean reden.

Matthias Rutkowski: Direkt groß.

Niels Strohkirch: Gedacht, groß gedacht, weil es wächst ja exponentiell. Es ist ja gigantisch, was da passiert. Wir wissen heute weniger vom Ozean in der Tiefe als vom Universum.

Matthias Rutkowski: Wenn man das auf die Daten übertragen.

Niels Strohkirch: Dass dieser, dieser See immer größer wird, zum Ozean wird und mehrere Kilometer tief ist das aber nicht unbedingt. Das heißt, dass Sie jetzt Werte geschaffen haben, mit denen sie wirtschaften können und bzw Vorteile am Markt erzielen und dann am Ende des Tages mal Profit machen. Man hat festgestellt, dass es Untiefen geht man das festgestellt Verwirbelung gibt, die mit einem Ergebnisse rausgegangen, die ja zu ich sage einfach mal zu Entscheidungen geführt haben, die nicht vorteilhaft gewesen sind und dann stellt man natürlich das ganze System in Frage. Ich denke wir können das englische Wort dafür benutzen, weil oftmals leiten uns Daten auch in die falsche Richtung, wenn wir sie nicht richtig einordnen. Das ist die große Gefahr. Das ist so ein bisschen wie die, wie die Navigation ziemlich an dem Gebäude vorbeiführt oder vielleicht noch viel schlimmer über die Brücke und dann sagt rechts abbiegen und ich im Fluss lande.

Matthias Rutkowski: Ich bleibe jetzt einfach bei diesem Bild. Der Ozean, der ist unser Datenspeicher. Welche grundsätzlichen Fehler machen Unternehmen denn noch, wenn es um dieses ganze Thema Daten überhaupt geht?

Niels Strohkirch: Am Anfang muss man sich mal überlegen, Was will man denn erreichen, Was ist die Denkweise dahinter? Und jetzt komme ich mal von einer typisch sehr deutschen Denkweise, sehr ingenieursgetrieben, sehr auf den Punkt eines zielgetriebenen Denkweise. Also ich habe hier einen Motor und der muss halt in der nächsten Entwicklungsstufe 5 % effizienter sein. Ich mach das jetzt, aber ich gehe mal vom Eigenkapital vor. Was er, das muss es machen, Dann haben wir die und die Effizienz gerade und dann sind wir am Markt und können uns behaupten. Das ist natürlich erst mal nichts Falsches, ganz im Gegenteil. Das hat ja auch die deutsche Wirtschaft und Autoindustrie die Zulieferindustrie nach oben gebracht, auch weltweit.

Matthias Rutkowski: Wenn wir mal so schauen, wir Deutschen, haben wir den Ruf weg, dass wir eigentlich so die Effizienz Creation Meister sind.

Niels Strohkirch: Und das ist auch bis zu dem Punkt gut, wo ich eine Strecke von A bis Z sehr genau definieren kann am Ende des Tages. Wenn wir uns jetzt aber mal angucken, was in den letzten zehn, 15 Jahren ja passiert ist, wenn wir heute mal gucken, dann stehen da große Fragezeichen. Und wenn ich auf die Marktkapitalisierung gucke, dann sind da natürlich die Firmen, die sehr stark im Datenbereich unterwegs sind, führend. So weit weg, dass eine von diesen Firmen den ganzen Dax teilweise abdeckt.

Matthias Rutkowski: Aber was unterscheidet diese Firmen dann jetzt?

Niels Strohkirch: Ist die Denkweise. Während wir sehr stark zielgerichtet denken, kommt dort die Denkweise der Daten und die Nutzung der Daten sehr stark auf. Jetzt möchte ich mal wieder das englische Wort dafür nutzen Novel. Das heißt, man ist bereit, neue Grenzen auszuprobieren. Man ist auch bereit. Und jetzt kommt es, Fehler hinzunehmen. Man ist bereit zu scheitern. Man ist bereit, mit diesen Daten neue Wege zu beschreiten, obwohl man gar nicht weiß, wo es eigentlich hingeht. Und ich glaube wirklich, der große Unterschied, den wir tun müssen oder woran wir arbeiten, ist gar nicht an unseren Ingenieuren und, und und. Ob wir das gut können. Natürlich können wir so wir haben hervorragende Ingenieure in Deutschland, wir sind da gut ausgebildet, wir machen da auch sehr viel. Aber wenn wir immer nur zielgetrieben sind, haben wir ein Problem, weil wir nur die Ziele, die wir kennen, können wir auch definieren. Aber die Innovation ist in dem, was wir nicht kennen.

Matthias Rutkowski: Also es ist eigentlich so, als hätte man Scheuklappen auf den Startpunkt. Ich kenn mein Ziel, aber der Weg dahin, ja, der ist eigentlich fast schon vor definiert und ich weiß nicht, was links und rechts passieren, ob es vielleicht nur.

Niels Strohkirch: Flüchtig das ist genau oder neuen Weg. Es geht gleich um die Abkürzung, weil die Abkürzung wäre ja nichts weiter als schneller an den an das Ziel ranzukommen. Das ist ja genau unsere Denkweise. Wir glauben, solange wir uns an das Ziel ran hangeln, sind wir effizient. Das ist gut. Also das ran hangeln ist gut und alles was davon weggeht, das ist mal schlecht. Das ist die Denkweise. Nun muss eine Abweichung des Ziels ja gar nicht schlecht sein, weil man vielleicht mit einem Mal auf irgendwas trifft, was man gar nicht erwartet hätte.

Matthias Rutkowski: Also ich bleib bei unserem Bild. Ich werfe in den Ozean die Angel rein, zieh irgendwas raus, was ich vielleicht gar nicht erwartet habe. Und dann stehe ich da und denke mir Okay, was mache ich jetzt genau?

Niels Strohkirch: Und jetzt? Und jetzt kommt. Und da wären wir, glaube ich, wieder sehr, sehr gut mit unserer Denkweise und dann das dann zu nutzen. Nur wir kommen da gar nicht erst hin und das ist, glaube ich das, was uns in dem Bereich der Daten auch wirklich hindert, erfolgreich zu sein. Es geht gar nicht darum, ob das ein Data ist oder oder ob wir das jetzt in verschiedenen Denkweisen machen. Ich glaube, das ist gar nicht das Entscheidende, weil die Technologien sind da, die Analytiker sind da, die können damit umgehen. Aber die Frage ist ja wirklich am Ende sagen ist ja eine Business Entscheidung und bin ich bereit Geld und etwas und Zeit und Zeit ist ja Geld in der Regel im Business zu investieren, wo ich nicht weiß, was er outcome ist, wo ich nicht weiß, was das Ziel ist. Und ich glaube, da tun wir uns unheimlich schwer in unserer Kultur.

Matthias Rutkowski: Auch weil wir vielleicht Angst haben, Fehler zu machen. Fehler sich einzugestehen, überhaupt zu machen. Ist ja jetzt nicht so des Deutschen liebste Eigenschaft.

Niels Strohkirch: Ich habe mal in einer großen Firma gearbeitet, da hieß es Wenn du einmal einen großen Fehler gemacht hast, dann bist du die nächsten zehn Jahre musst du erst mal dich wieder daran arbeiten, bevor du wieder weiterkommst. Das ist eine Kulturfrage und das ist da auch so gewesen. Ob es heute noch so ist, weiß ich nicht, aber das war zu dem Zeitpunkt so und dann wundern wir uns, dass die wirklichen Innovationen ich rede von wirklichen Innovation, Ich rede nicht von Verbesserung. Das ist ganz wichtig. Wir erreichen zwar unser gestecktes Ziel, verlieren aber immer mehr Marktanteile. Wir verlieren immer mehr Ground Wir wir werden immer mehr zum Nobody da draußen. Und ich glaube, noch können wir das ändern.

Matthias Rutkowski: Und wo liegt dann diese Magie der Daten?

Niels Strohkirch: Die die Magie ist genau dahin. Wenn wir es schaffen, Novity zu schaffen, die Magie passiert, dann werden wir mit einmal auf Themen treffen, die wir halt nicht auf dem Schirm hatten, wo wir mit einemmal sagen Wo kommt das denn jetzt her? Lass uns doch mal genau reinschauen, weg von einem produktgetriebenen Denken, hin zu einem datengetriebenen Denken hin.

Matthias Rutkowski: Ich komme jetzt noch mal auf unser Beispiel zurück. Ich habe die Angel ausgeworfen in unseren Ozean, hab was rausgezogen. Kennst du den Film Per Anhalter durch die Galaxis?

Niels Strohkirch: Habe das Buch gelesen, als Kind sogar schon.

Matthias Rutkowski: Welche Zahl kommt am Ende raus aus 42? Richtig, Genau richtig. Jetzt nehmen wir an, wir ziehen die Zahl 42.

Niels Strohkirch: Die Antwort auf alle Fragen. Richtig. Und ich glaube, da habe ich jetzt halt auch wirklich schon gelernt zu sagen Na ja, wir. Wir gehen in die Daten und da fällt die Zahl 42 raus oder sieben oder elf, Dann haben wir zwar eine Zahl und sagen na ja, ist doch toll, aber noch Ergebnis Ja, jetzt wissen wir aber nicht, ob das gut oder schlecht ist, schwarz oder weiß. Blau. Wir wissen nicht, was es bedeutet. Wir wissen noch nicht, ob 42 das ist, was wirklich Cooles und toll ist oder ob es eigentlich sagt Naja, er geht nach Hause. Ich habe es nicht geschafft. Leider nicht bestanden.

Matthias Rutkowski: Ich habe es eingangs erwähnt Unternehmen investieren jetzt Unmengen Geld in ein Business Intelligence Application in Data Analytics. Nun müssen wir aber auch ehrlich sein. Es geht doch jetzt mal darum Wie komme ich an die Daten und wie liegen die vor? Es ist so, Ich würde jetzt einfach mal gehen, mal weg von der Ozeanmetapher. Ich würde es mal als Fundament deklarieren. Was ist da das Entscheidende?

Niels Strohkirch: Vollkommen richtig, was wir immer sehen. Gerade jetzt bei großen Firmen. Viele, viele Akquisitionen gemacht von anderen Firmen, das heißt unendlich viele andere Systeme, Applikation in den Systemen, Eigenentwicklung drin, die wiederum dort laufen, die es nur woanders gibt. Wie geht man damit um? Typischerweise geht jetzt wieder Neuer, dann macht man alles auf ein System.

Matthias Rutkowski: Also erst Komplexität gesteigert und dann wieder versucht zu vereinfachen oder einzustellen.

Niels Strohkirch: Was ist die Idee? Das kommt wieder. Jetzt kommen wir wieder zum zielorientierten Denken, weil dann habe ich alles auf einem System und da muss doch alles gut sein. Ja, dummerweise gibt es dann Applikationen, die 20 Jahre alt sind. Es gibt kaum noch Programmierer, die das überhaupt können. Das heißt, allein das Umschwenken dort. Dann reden wir mit einmal von einem Prozess, je nachdem, wie groß und komplex die Firma ist von zehn Jahren. Da kann.

Matthias Rutkowski: Viel passieren.

Niels Strohkirch: Ich würde mal behaupten, das hier kann sie schon mal neuen Job suchen, weil die Chance zu scheitern ist extremst hoch. Dort ist jetzt die Frage, ob es da nicht viel cleverer ist, die Daten, die dort rauskommen zu bündeln, sie intelligent zu nutzen und damit dann zu arbeiten. Was natürlich auch Herausforderung. Machen wir uns mal nichts vor Wir wir haben jetzt. Wir haben einen Kunden, einen großen Elektroniksbereich, der genau ein solches Szenario hatte. Und der auch erst so unterwegs war zu sagen Da mache ich ein neues System drüber, dann ist das alles gleich. Nach der Analyse war klar keine gute Idee, weil das Risiko viel höher ist als der potenzielle Nutzen und die Chancen zu scheitern einfach extrem hoch waren. Aufgrund der Komplexität und der Langwierigkeit des Prozesses, weil die Leute dort reinzubekommen, so was weltweit. Und dann war es ein weltweites Unternehmen weltweit anzupassen. Das auszurollen ist ein riesen.

Matthias Rutkowski: Trost und der bessere Ansatz.

Niels Strohkirch: Der besseren. Wir haben jetzt teilgenommen, haben ein großes Verteilungszentrum genommen, was auch zusammengekauft war mit verschiedensten Systemen, haben dort die Daten sozusagen hochgenommen und haben es geschafft, dort in der Analyse noch auch die Prozesse zu verbessern. In dem Haus alleine haben 1000 Leute vorgearbeitet, heute brauchen sie noch 500. Ist jetzt kein Problem, weil ein japanisches Unternehmen dort ist die Altersstruktur noch viel schwieriger als in Deutschland derzeit. Die sind heilfroh, dass die Leute woanders eingesetzt werden können. Und diese Minias Katars, also das, wo man wirklich irgendwelche Sachen durch die Gegend schiebt, ohne ohne Sinn und Verstand, was früher alles so war, rausgenommen zu haben. Also so gesehen also waren die heilfroh und auch die Leute waren heilfroh. Aber es ist natürlich auch eine Denkweise Änderung, dass man weggeht von der zielgerichteten Denkweise auch hin, auch Themen mal auch mal anders anzufassen.

Matthias Rutkowski: Jetzt heißt es natürlich auch okay, ich kann Datenpool haben oder ein Data Leak, das macht dann alles die KI, die wertet das für mich aus. Ja, ich seh schon, du lachst. Du hast auch so ein bisschen gezuckt. Ist jetzt KI eher nur ein Werkzeug oder ist es wirklich auch das Allheilmittel, um zum Beispiel die Angel auszuwerfen und auf diese Novelty zu treffen?

Niels Strohkirch: Also nur weil ich das Wort KI da drauf setze, heißt das, dass man gar nichts. Wenn die Daten da drunter nicht entsprechend ausgerichtet sind, dann bringt mir das gar nichts. Wenn, wenn und wenn die KI nicht genug Futter hat, dann bringt mir das auch nix. Für mich ist es so die künstliche Dingens ist erst am Anfang und die ist ja jetzt schon dabei, uns massivst im Leben zu verändern. Jetzt schon. Da kann man sich vorstellen, was dann 5 bis 10 Jahren passiert und dann kommen wir zum nächsten Thema, was dann dran kommt, wenn da noch Quanten Computing dazukommt. Es war ein paar sagen ja, das muss aus mal kommen. Ja wir wir sind da ja auch sehr stark dran auf der Seite. Wir haben schon Vorstufen dazu. Ich kann das so sagen Wir haben ein Spezialistenteam, wir machen nur digitale Medien, was eine Vorstufe ist. Wir haben dort Prozesse, wo Rechenkapazität teilweise zwei Wochen gedauert hat, auf zehn Minuten runter.

Matthias Rutkowski: Das ist einiges.

Niels Strohkirch: Das heißt, wenn noch Themen kommen, über die wir heute uns überhaupt noch gar keine Gedanken machen, da kommen wir mit Novelity. Ich bin mir sicher, dass dort wieder neue Multis entstehen, wo keiner von uns und keiner der Zuhörer jemals auf den Gedanken käme, dass das überhaupt mal machbar wäre oder überhaupt Sinn machen würde am Ende des Tages.

Matthias Rutkowski: Und wo sind dann die Grenzen, trotz aller technischen Fortentwicklungen, die da vielleicht kommen von KI und auch von Daten?

Niels Strohkirch: Das ist eine gute Frage. Momentan sehe ich noch keine.

Station Voice: Und jetzt der Gedanke zum Mitnehmen.

Matthias Rutkowski: Wir haben zum Abschluss jeder Folge immer den sogenannten Gedanken zum Mitnehmen. Welche These, welche Fragestellung oder vielleicht auch welchen Impuls möchtest du unseren Zuhörenden zum Thema Daten sind nicht das neue Öl mitgeben.

Niels Strohkirch: Ich möchte noch mal auf das zurückkommen, was ich vorhin am Anfang gesagt habe. Es ist die Denkweise. Umso mehr ich mich mit diesem Thema befasse, glaube ich wirklich, wir müssen weg von der zielgerichteten Denkweise, hin zu einer offenen Denkweise. Die Innovation ermöglicht neue Wege, über die wir überhaupt noch nicht nachgedacht haben und das zulasse. Auch als CEO, als CFO auch ganz bewusst bereit bin, dort auch Geld zu investieren, macht uns nichts vor. Jedes Mal, wenn ich hinfalle, kostet das auch Geld. Das ist aber notwendiges Investment, um die neuen Wege zu finden. Weil wenn ich mich dort nicht auf den Weg begebe, wird es nie funktionieren.

Matthias Rutkowski: Sehr, sehr schönes Schlusswort. Also, liebe Zuhörerin, der berühmte Perspektivwechsel kann also bei Daten und künstlicher Intelligenz manchmal helfen. Nils, ganz lieben Dank für das Gespräch.

Niels Strohkirch: Herzlichen Dank! Ich bin immer gerne hier und.

Matthias Rutkowski: Wir, liebe Zuhörenden, hören uns kommende Woche wieder zu einer neuen Folge. So klingt Wirtschaft.

Station Voice: So klingt Wirtschaft. Haben Sie Fragen, Kritik oder Anmerkungen? Dann schreiben Sie uns gerne an podcast.at, Handelsblatt group .com. Gefällt Ihnen, was Sie hören? Dann bewerten Sie uns gerne auf Spotify oder Apple Podcasts.

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