KI im Unternehmen: Einfach machen statt zweifeln?
Shownotes
Ulrich Leitermann, CEO der Signal Iduna Gruppe, verrät im Podcast, wie KI-Entwicklung und digitale Souveränität vereinbar sind, warum er Befürworter der Technologie ist und warum er mehr Chancen als Risiken im Einsatz sieht.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Keine Angst vor künstlicher
00:00:01: Intelligenz.
00:00:02: Nutzen Sie die künstliche
00:00:04: Intelligenz.
00:00:05: Setzen Sie die künstliche
00:00:06: Intelligenz ein.
00:00:07: Aber bei allem, was Sie tun,
00:00:09: denken Sie über die Ergebnisse nach
00:00:12: und setzen Ihren gesunden
00:00:13: Menschenverstand ein.
00:00:16: So klingt Wirtschaft.
00:00:18: Zukunftsthemen für Unternehmen.
00:00:21: Jeden Mittwoch sprechen wir mit
00:00:22: Entscheiderinnen über die
00:00:24: Herausforderungen und Trends in
00:00:26: ihrer Branche.
00:00:27: Mit jeder Menge Insights und neuen
00:00:29: Denkanstößen. Aus der Wirtschaft
00:00:31: für die Wirtschaft.
00:00:34: Hallo zu dieser Folge, So klingt
00:00:36: Wirtschaft. Ich bin Matthias, euer
00:00:37: Host und dieses Mal geht es um
00:00:39: künstliche Intelligenz bei einer der
00:00:41: größten deutschen
00:00:42: Versicherungsgruppe.
00:00:43: Es geht um digitale Souveränität
00:00:46: beim Thema KI und was
00:00:48: ein CEO einem eigenen
00:00:50: KI Modell beibringen würde und
00:00:52: wie er sein eigenes persönliches KI
00:00:54: Modell einsetzen würde und
00:00:56: wo nicht.
00:00:57: Warum ist das wichtig?
00:01:00: Das Europäische und das Deutsche
00:01:02: Patent und Markenamt haben
00:01:04: die Entwicklung bei KI Innovationen
00:01:06: unter die Lupe genommen.
00:01:07: Die meisten Patentanmeldungen mit KI
00:01:09: Bezug gab es in den USA, aber
00:01:11: auf Platz zwei folgt bereits
00:01:13: Deutschland.
00:01:14: Dritter ist Japan.
00:01:15: China liegt auf Rang vier.
00:01:17: Laut DPMA meldete
00:01:19: das deutsche Unternehmen Bosch die
00:01:20: meisten Patente an.
00:01:22: Der chinesische Techkonzern Huawei
00:01:24: ließ sich am zweithäufigste seine
00:01:25: Entwicklungen schützen.
00:01:27: Google und Microsoft aus Amerika
00:01:28: landen auf Platz drei und vier.
00:01:32: Ist Deutschland jetzt also unter den
00:01:33: Big Playern im KI Business
00:01:35: angekommen und damit digital
00:01:37: souverän?
00:01:37: Oder trügen die Zahlen?
00:01:40: Nachgehakt.
00:01:42: Darüber spreche ich mit meinem
00:01:43: heutigen Gast.
00:01:44: Das ist Ulrich Leitermann.
00:01:45: Er ist Vorsitzender der Vorstände
00:01:47: der Signal Iduna Gruppe und mir
00:01:48: zugeschaltet. Ich grüße Sie, Herr
00:01:50: Leitermann.
00:01:51: Einen schönen guten Morgen!
00:01:53: Beim Thema künstliche Intelligenz da
00:01:55: scheiden sich die Geister.
00:01:57: Die einen sagen: Wow, das ist das
00:01:58: nächste große Ding, das bringt uns
00:01:59: ganz weit nach vorne und wird
00:02:01: unverzichtbar sein.
00:02:02: Und dann gibt es die andere Seite,
00:02:03: die Skeptiker, die sagen, das
00:02:05: ist mit Vorsicht zu genießen.
00:02:06: Da müssen wir jetzt mal ganz viel
00:02:07: Regulatorik rausbringen, damit wir
00:02:09: alle in so einem Safe Space sind.
00:02:11: Zu welcher Seite zählen Sie sich?
00:02:13: Auch wenn ich schon, wenn ich
00:02:14: durchaus der Generation der
00:02:16: Babyboomer angehöre
00:02:18: und noch mit Rechenschieber und mit
00:02:20: Lochkarten großgeworden bin,
00:02:22: bin ich ein fester Befürworter
00:02:25: für die künstliche Intelligenz und
00:02:27: für die Möglichkeiten, den Einsatz.
00:02:28: Also ich erinnere mich an die
00:02:29: Diskussion, die wir zum Thema
00:02:31: Digitalisierung hatten.
00:02:32: Da war auch die Frage Ist es jetzt
00:02:34: ein Trend, der kommt und geht
00:02:36: oder ist es was Dauerhaftes?
00:02:38: Auch da habe ich schon gesagt Passt
00:02:40: mal schön auf.
00:02:41: Wer nicht rechtzeitig mit dem Zug
00:02:42: sitzt, der wird den Zug dann auch
00:02:43: verpassen und es wird bleiben.
00:02:46: Und bei der künstlichen Intelligenz
00:02:47: würde ich das noch viel stärker
00:02:49: unterstreichen.
00:02:50: Das ist nichts, was vergeht, das
00:02:52: wird uns erhalten bleiben.
00:02:54: Und da gibt es auch Risiken und
00:02:55: Nebenwirkungen, aber ganz klarer
00:02:56: Befürworter.
00:02:58: Jetzt sagen Sie, Sie kommen aus
00:02:59: einer Zeit, wo eben diese Binär
00:03:00: Sprache, dieses Null und eins, was
00:03:02: die Computer so auszeichnen, noch
00:03:03: nicht so prominent war.
00:03:05: Kommen wir mal in den Status quo.
00:03:06: Sie werden jetzt bald in den
00:03:07: Ruhestand gehen, habe ich mir sagen
00:03:08: lassen. Und wenn ich richtig
00:03:09: informiert bin, was könnte jetzt zum
00:03:11: Beispiel so eine künstliche
00:03:12: Intelligenz von Ihnen lernen?
00:03:14: Also mit dem Ruhestand?
00:03:15: Das magister wohl so sein.
00:03:19: Aber ich war immer ein neugieriger
00:03:21: Mensch und bin jetzt nach wie vor.
00:03:22: Und das endet natürlich nicht mit
00:03:24: der beruflichen Tätigkeit.
00:03:26: Was kann künstliche Intelligenz von
00:03:27: jemand lernen, der langjährige
00:03:29: Berufserfahrung hat Und natürlich
00:03:30: auch Lebenserfahrung?
00:03:32: Kundenorientierung, Empathie,
00:03:35: Emotion das sind alles Dinge,
00:03:37: die kann die künstliche Intelligenz
00:03:38: noch nicht.
00:03:39: Das ist Gott sei Dank den Menschen
00:03:41: noch vorbehalten.
00:03:42: Ich glaube schon, dass in den
00:03:43: nächsten Jahren künstliche
00:03:44: Intelligenz all diese Dinge auch
00:03:46: noch lernen wird, auch
00:03:48: durchaus ganz individuell
00:03:50: auf Menschen und auf deren
00:03:51: Bedürfnisse einzugehen.
00:03:52: Aber am Ende des Tages
00:03:55: ist der Mensch dann auch noch
00:03:56: wichtig. Und gerade in der
00:03:57: Kundenbeziehung halte ich es nach
00:03:59: wie vor trotz aller weiteren
00:04:01: technischen Entwicklungen für
00:04:03: wahnsinnig wichtig und hilfreich und
00:04:05: wünschenswert. Vor allen Dingen,
00:04:06: dass der Mensch noch eine Rolle
00:04:07: spielt.
00:04:08: Machen wir mal ein kleines Gedankenbeispiel
00:04:10: Sie dürfen Ihre eigene KI
00:04:11: trainieren.
00:04:13: Sie haben Lebenserfahrung, viel
00:04:14: Berufserfahrung.
00:04:15: Kundenorientierung ist auch ein
00:04:16: Thema. Was würden Sie einer
00:04:18: KI denn mindestens beibringen
00:04:20: und was vielleicht nicht?
00:04:21: Gute Frage.
00:04:23: Da würde ich das dann.
00:04:23: An den Werten, die wir für unser
00:04:25: Unternehmen vorgegeben haben,
00:04:27: wird ich das entlang führen.
00:04:29: Wenn man künstliche Intelligenz
00:04:31: mit einem guten Wertesystem,
00:04:34: wo Anstand, Wertschätzung, Achtung
00:04:36: der Mitmenschen eine Rolle spielt,
00:04:38: ist es was völlig anderes,
00:04:40: wie wenn man künstliche Intelligenz
00:04:42: so ein lernt.
00:04:44: Am Beispiel des amerikanischen
00:04:46: Wahlkampfs derzeit,
00:04:48: wo die Art und Weise miteinander
00:04:50: umgeht.
00:04:51: Aus meiner Sicht völlig verfehlt
00:04:53: wäre, so eine künstliche Intelligenz
00:04:55: anzulernen, weil das hat nichts mehr
00:04:57: mit Empathie zu tun.
00:04:59: Bosch Deutsches Unternehmen hat ja
00:05:01: die meisten Patente angemeldet, und
00:05:03: international gesehen kommt
00:05:04: Deutschland auf Platz zwei.
00:05:05: Bei den meisten Patentanmeldungen
00:05:07: mit KI Bezug sehen wir jetzt
00:05:09: zu den großen Big Playern.
00:05:11: Was die Patentanmeldungen anbelangt,
00:05:13: ganz offensichtlich.
00:05:15: Haben wir, glaube ich, auch eine
00:05:15: gewisse Historie.
00:05:17: Das geht zurück auf Heinz
00:05:18: Riesenhuber, der als
00:05:19: Bundesforschungsminister unter
00:05:20: Kanzler Kohl das Deutsche
00:05:22: Forschungszentrum für Künstliche
00:05:23: Intelligenz bereits 1988 geschaffen
00:05:25: hat.
00:05:26: Und insofern ist es auch nicht
00:05:27: verwunderlich, dass wir sehr viele
00:05:29: Patentanmeldungen in Deutschland
00:05:30: haben.
00:05:31: Ich glaube, das Problem ist Wie
00:05:33: kommen wir aus der Patentsituation
00:05:36: hin zur Anwendung?
00:05:38: Ich glaube, diese Brücke zu
00:05:39: schlagen, ist noch mal eine völlig
00:05:40: andere Dimension.
00:05:41: Das gelingt den Amerikanern deutlich
00:05:43: besser.
00:05:44: Ob es in Deutschland gelingt, das
00:05:46: kann man jetzt so an Beispielen wie
00:05:48: aleb Alpha vielleicht
00:05:49: sehen, wo große Volumen,
00:05:51: immerhin 500 Millionen
00:05:53: Finanzierungsvolumen jetzt zur
00:05:54: Verfügung gestellt worden ist, um
00:05:56: eben genau aus dieser Situation
00:05:58: von einem Patent, von einer guten
00:05:59: Idee hin zu einer wirklich
00:06:01: konkreten Anwendung zu kommen.
00:06:03: Also uns fehlt
00:06:05: die die Umsetzung nicht
00:06:07: nur Umsetzungsgeschwindigkeit,
00:06:09: sondern die Umsetzung insgesamt.
00:06:11: Woran liegt das, dass wir eben vom
00:06:12: Patent so schwer erst zur wirklichen
00:06:14: Praxis Anwendung kommen?
00:06:16: Das hängt vielleicht auch damit
00:06:17: zusammen, dass wir uns bei
00:06:19: Umsetzungen immer sehr
00:06:21: stark an regulatorischen Fragen
00:06:23: aufhängen. Also einfach
00:06:25: mal machen.
00:06:26: Der vor kurzem mal die Gelegenheit,
00:06:28: ein Wissing zu dem Thema zu
00:06:30: hören.
00:06:31: Und da ist genau die Frage
00:06:33: gestellt worden Was müssen
00:06:34: wir eigentlich tun vor dem
00:06:36: Hintergrund auch der ethischen
00:06:38: Einordnung von künstlicher
00:06:39: Intelligenz? Wir reden dann gerne
00:06:40: über Gefahren
00:06:42: Was sind die Gefahren, was sind die
00:06:44: Risiken von künstlicher Intelligenz?
00:06:46: Und er sagte auch Die Idee
00:06:47: ist jetzt eigentlich zunächst mal,
00:06:49: die Entwicklung abzuwarten,
00:06:51: eben auch dem Geist Freiraum zu
00:06:52: lassen, erst mal die Entwicklungen
00:06:54: sich anzusehen, bevor
00:06:56: man dann gegebenenfalls regulativ
00:06:58: eingreift. Und ich glaube, das ist
00:06:59: der richtige Weg.
00:07:00: Wie schaffen wir das jetzt beim
00:07:01: Thema KI?
00:07:02: Indem man KI zum Beispiel in
00:07:04: Bereichen einsetzt, wo
00:07:06: wir nicht so sehr
00:07:08: auf die regulatorischen
00:07:09: Fragestellungen angewiesen sind.
00:07:10: Also Beispiel aus unserem Hause.
00:07:13: Es geht einfach darum, große
00:07:15: Datenmengen an Text der
00:07:17: KI kennenzulernen.
00:07:18: Große Krankenversicherer wie die
00:07:20: Signal Iduna Gruppe hat über 1000
00:07:22: Tarife im Angebot.
00:07:24: Das hat was mit Historie und mit
00:07:26: verschiedenen Fusionen der Vergangenheit
00:07:27: zu tun. Und jedes Tarifwerk
00:07:29: beinhaltet natürlich eine Menge von
00:07:30: Text und Versicherungsbedingungen.
00:07:32: Und diese Versicherungsbedingungen
00:07:33: der KI anzulernen,
00:07:36: das ist ein Ansatz, den
00:07:38: wir derzeit auch auch umsetzen.
00:07:40: Was bringt Ihnen das oder wozu führt
00:07:41: das?
00:07:42: Es führt dazu, dass Mitarbeitende
00:07:44: viel schneller als in der
00:07:45: Vergangenheit Fragen von Kunden
00:07:47: beantworten können.
00:07:49: Das zeigt, dass wir sehr viele
00:07:51: Möglichkeiten haben können, sie
00:07:52: einzusetzen, ohne
00:07:54: dass wir immer irgendwo an
00:07:55: regulatorische Grenzen stoßen.
00:07:57: Trotzdem bleiben wir immer noch beim
00:07:58: Thema Datenschutz.
00:07:59: Viele Firmen, die im Moment
00:08:01: Künstliche Intelligenz Anwendungen
00:08:03: anbieten, sitzen ja im Ausland.
00:08:04: Das heißt, die haben ja das
00:08:05: technische Wissen. Die technischen
00:08:06: Kapazitäten wie zum Beispiel Server
00:08:08: und Rechenleistungen, sitzen aber
00:08:10: auch im Ausland, wo gegebenenfalls
00:08:11: andere Regeln gelten, auch
00:08:13: hinsichtlich des Datenschutzes.
00:08:15: Wie muss Deutschland jetzt darauf
00:08:16: reagieren?
00:08:17: Es kann. Es kann nicht sein, dass
00:08:19: wir jetzt denken, den deutschen
00:08:20: Datenschutz und die Anforderungen
00:08:22: der Datenschutzgrundverordnung, die
00:08:23: europaweit gilt.
00:08:24: Das soll jetzt über Bord schmeißen
00:08:26: in Nürnberg. Jetzt kommt künstliche
00:08:27: Intelligenz. Wir müssen hier im
00:08:28: Grunde genommen alle alle Grenzen
00:08:31: fallen lassen.
00:08:32: Der Weg muss sein, denn diese
00:08:33: Diskussion habe ich ja bei der bei
00:08:34: der Digitalisierung oder überhaupt
00:08:35: bei der Anwendung von Cloud
00:08:37: und Nutzung von Cloud ja nun
00:08:39: immer, dass wir sagen, wir müssen
00:08:41: die Rechnerkapazitäten nicht nur in
00:08:43: Deutschland, sondern in Europa zur
00:08:44: Verfügung stellen.
00:08:45: Und wir müssen sicherstellen, dass
00:08:46: die notwendigen gesetzlichen
00:08:48: Voraussetzungen innerhalb Europas
00:08:50: eingehalten werden.
00:08:51: Ich glaube, das kann
00:08:53: nicht der Weg sein, das alles über
00:08:54: Bord zu schmeißen, sondern da müssen
00:08:56: einfach die Anforderungen erfüllt
00:08:57: sein. Und das ist auch möglich,
00:08:59: Da passiert ja auch eine ganze
00:09:00: Menge. Das ist ja auch für uns als
00:09:02: großer Krankenversicherer ein
00:09:03: wichtiger Aspekt.
00:09:04: Wo stehen die Rechner, Kapazitäten
00:09:06: und wie groß ist die Gefahr,
00:09:08: dass zum Beispiel
00:09:10: in dem Cloud Act in irgendeiner
00:09:12: Form auf Kundendaten
00:09:14: oder auf Daten von Kunden in
00:09:16: Europa zugegriffen werden kann?
00:09:18: Also verstehe ich Sie richtig Es ist
00:09:19: auch eine Frage der sogenannten
00:09:21: digitalen Souveränität.
00:09:22: Das heißt, welche Hoheit hat ein
00:09:24: Land zum Beispiel über die digitalen
00:09:26: Daten, die im Kontext dieser
00:09:27: Volkswirtschaft verarbeitet werden?
00:09:29: Genau. Und das würde ich jetzt nicht
00:09:30: nur auf Deutschland begrenzen,
00:09:31: sondern eben auf Europa sehen.
00:09:33: Also wir brauchen hier einen
00:09:34: europäischen Weg, weil wir innerhalb
00:09:36: Europas ja auch einheitliche
00:09:38: Regeln haben im Rahmen der
00:09:40: Datenschutzgrundverordnung, und
00:09:42: die sind einzuhalten und das muss
00:09:43: Europa insgesamt leisten.
00:09:46: Da wird ein Land alleine,
00:09:48: wird da nicht erfolgreich
00:09:50: sein können.
00:09:51: Und wie digitalisieren wir dann
00:09:53: souverän?
00:09:54: Ja, das fängt eben an, dass
00:09:56: wir zum einen natürlich auch
00:09:58: Gelder zur Verfügung stellen in die
00:10:00: in die notwendige Entwicklung, aber
00:10:01: insbesondere eben auch, dass wir
00:10:03: auch auch Unternehmen finden, die
00:10:05: in Deutschland da gibt es ja das
00:10:06: eine oder andere Beispiel, die in
00:10:07: Deutschland eben auch solche
00:10:09: Cloud Anwendungen bzw
00:10:12: auch Cloudkapazitäten zur Verfügung
00:10:14: stellen.
00:10:15: Da muss Europa eigenständig werden,
00:10:17: da muss auch sicherlich mehr
00:10:18: investiert werden.
00:10:19: Da braucht es eine konzertierte
00:10:21: europäische Aktion.
00:10:22: Und an der einen oder anderen Stelle
00:10:24: sieht man ja auch in Deutschland,
00:10:25: dass solche Ideen durchaus Platz
00:10:26: greifen und auch dabei
00:10:28: sind, umgesetzt zu werden.
00:10:30: Welche Erfahrung haben Sie da bisher
00:10:31: bei der Signal Iduna mit Ihrem
00:10:33: Modell gemacht, wo Sie ja auch schon
00:10:34: gesagt haben, dass Sie diverse
00:10:35: Tarife da eingelernt haben
00:10:37: und geguckt haben, dass das eben zum
00:10:38: Beispiel über Chatbots alles so
00:10:40: aufbereitet wird, dass man schnell
00:10:41: einfach Antworten findet.
00:10:43: Ja, also wir arbeiten in
00:10:45: dem Kontext mit mit Google zusammen.
00:10:47: Insofern immer Germany im Einsatz
00:10:49: und das in geschlossenen Bereichen
00:10:50: hier bei uns im Haus, sodass wir
00:10:52: nicht in den öffentlichen
00:10:54: Systemen arbeiten.
00:10:55: Das, das lassen wir im Moment
00:10:57: auch gar nicht zu, ist aber auch
00:10:58: nicht notwendig.
00:11:00: Und die Erfahrung ist eben, dass es
00:11:01: doch länger dauert, diese
00:11:03: künstliche Intelligenz anzulernen.
00:11:06: Weil mit dem normalen Sprachgebrauch
00:11:08: kann künstliche Intelligenz
00:11:09: wahrscheinlich schon mehr anfangen.
00:11:10: Aber wenn sie mit solchen Dingen
00:11:12: kommen, wie vor vertraglicher Ansage
00:11:14: Pflichtverletzungen,
00:11:16: da ist es dann schon noch mal eine
00:11:18: andere Dimension.
00:11:19: Und dann müssen Sie eben genau auf
00:11:20: die auf die Sprache, jetzt auf die
00:11:22: Versicherungssprache zum Beispiel
00:11:24: die künstliche Intelligenz anlernen.
00:11:26: Und das ist natürlich ein ganzes
00:11:28: Stück aufwendiger.
00:11:29: Wenn Sie nur einige wenige
00:11:31: Tarifgenerationen haben, ist es
00:11:32: sicherlich einfacher.
00:11:33: Die Vielfalt macht's.
00:11:35: Aber da haben Sie natürlich dann
00:11:36: auch im Anschluss einen viel
00:11:37: deutlicheren Effizienzhebel,
00:11:40: als das vielleicht der Fall ist,
00:11:41: wenn Sie nur zwei, drei Tarifwege
00:11:43: haben. In unserem Bereich ist uns
00:11:45: jetzt auch extrem wichtig, dass die
00:11:46: Antworten auch richtig sind,
00:11:48: die aus dem System dann generiert
00:11:50: werden.
00:11:51: Und das macht es etwas aufwendiger,
00:11:53: als man vielleicht in anderen
00:11:55: Lebensbereichen glaubt, künstliche
00:11:57: Intelligenz anwenden zu können.
00:11:58: Ich baue da trotzdem noch mal so ein
00:11:59: bisschen nach. Das Modell, das Sie
00:12:01: bisher nutzen. Wie zufrieden sind
00:12:02: Sie jetzt schon damit?
00:12:04: Im Moment ist es noch
00:12:06: in den Testphase und da sind wir
00:12:07: schon sehr zufrieden.
00:12:09: Das dauert eben nur
00:12:11: etwas länger, als man als man glaubt
00:12:14: in der Anwendung.
00:12:15: Aber die die Effekte, die sie daraus
00:12:17: erzielen. Also wenn das System
00:12:19: komplett funktioniert, um ein
00:12:21: Beispiel zu geben, dann haben
00:12:23: Sie bei einer Frage, die Sie in das
00:12:24: System eingeben.
00:12:26: Wenn der Mitarbeiter in den
00:12:27: verschiedenen Tarifen suchen muss,
00:12:29: braucht er für relativ einfache
00:12:31: Fragen drei Minuten,
00:12:33: dreieinhalb Minuten.
00:12:35: Die künstliche Intelligenz macht das
00:12:36: unter 30 Sekunden.
00:12:38: Also es ist insbesondere der enorme
00:12:40: Vorteil, der sich
00:12:42: bei der Suche und bei der
00:12:43: Beantwortung von Fragen
00:12:46: bezogen auf Dokumente, die man
00:12:48: dazu zurate ziehen muss,
00:12:49: eben eine deutliche Beschleunigung
00:12:51: bietet.
00:12:52: Und da gibt es bei komplexeren
00:12:53: Fragen reden wir über 15
00:12:55: Minuten in der heutigen Bearbeitung
00:12:57: und unter 30 Sekunden in der
00:12:59: künftigen Bearbeitung, wenn die
00:13:00: künstliche Intelligenz dann eben
00:13:02: noch weiter entwickelt ist.
00:13:03: Es geht hier nicht darum,
00:13:04: Mitarbeiter und Arbeitsplätze zu
00:13:06: gefährden. Es geht schlicht und
00:13:07: ergreifend darum, die
00:13:09: Herausforderung der Zukunft, die
00:13:11: insbesondere auch durch den
00:13:13: Fachkräfte und durch den
00:13:14: Arbeitskräftemangel auf
00:13:16: uns zukommen, diese
00:13:18: diese Herausforderungen zu meistern,
00:13:20: indem wir solche Systeme
00:13:22: einsetzen, um damit
00:13:24: eben auch die zukünftige
00:13:26: Arbeit zu bewältigen, für
00:13:28: die es dann keine Mitarbeiterinnen
00:13:30: und Mitarbeiter mehr geben wird.
00:13:31: Ich komme noch mal auf unser ganz
00:13:33: anfängliches Beispiel zurück Sie
00:13:34: trainieren Ihre ganz eigene KI,
00:13:37: weil Sie ja bald in den Ruhestand
00:13:38: gehen. Jetzt haben Sie die fertig
00:13:40: trainiert. Sie haben, sage ich mal,
00:13:41: Ihr Berufspraxis Wissen da
00:13:43: reingegeben, haben das auch
00:13:44: modifiziert. Sie haben ja auch einen
00:13:45: wertebasierten Ansatz genannt, wie
00:13:47: er zum Beispiel in Ihrem Unternehmen
00:13:48: ja Gusto ist die KIs
00:13:50: fertig, sozusagen der digitale
00:13:52: Herr Ulrich Leitermann.
00:13:53: Wie und wo würden Sie diese
00:13:54: einsetzen und wo vielleicht auch gar
00:13:56: nicht?
00:13:57: Den würde ich zurate ziehen,
00:14:00: wenn ich Entscheidungen zu treffen
00:14:02: hätte und Wert darauf lege, dass
00:14:04: mir jemand seine
00:14:06: gesamte Erfahrung zur Verfügung
00:14:08: stellt, die er über 30, 40
00:14:10: Berufsjahre gesammelt hat.
00:14:12: Mit all seinen Erfahrungen,
00:14:14: mit all den Widrigkeiten,
00:14:17: die bei Fragestellungen auftreten
00:14:19: können und das als
00:14:21: nicht als Entscheider, sondern als
00:14:22: Entscheidungshilfe zu Rate zu
00:14:24: ziehen. So nach dem Motto Wie hätte
00:14:26: Ulrich Leiter man dieses Problem
00:14:27: gelöst?
00:14:28: Und dann allerdings auch immer noch
00:14:30: die Hoffnung, dass die Menschen dann
00:14:32: auch noch den eigenen Sachverstand
00:14:33: einsetzen und sagen okay, das
00:14:35: ist ein Lösungsansatz,
00:14:37: den nehme ich gerne mal mit in meine
00:14:39: Überlegungen.
00:14:40: Und dazu gibt es dann vielleicht
00:14:41: auch noch andere Lösungsansätze.
00:14:43: Ich möchte nicht, dass eine
00:14:44: künstliche Intelligenz am Ende des
00:14:45: Tages Unternehmensentscheidungen
00:14:47: trifft. Aber das, was die künstliche
00:14:49: Intelligenz an Informationen
00:14:52: liefert und auch an Ansätzen,
00:14:53: Überlegungen und vielleicht auch an
00:14:55: Lösungsvorschlägen, die einfließen
00:14:56: zu lassen in der Entscheidung, halte
00:14:58: ich für ausgesprochen hilfreich.
00:14:59: Wird wahrscheinlich Entscheidungen
00:15:01: auch besser machen, aber
00:15:03: bitte die Entscheidung nicht
00:15:05: durch die Krise in Gänze fallen
00:15:06: lassen, sondern die Entscheidung
00:15:07: sollen die Menschen fassen mit ihrem
00:15:09: Sachverstand, mit ihrem Know how.
00:15:11: Und deswegen wird es auch weiter
00:15:12: trotz künstlicher Intelligenz
00:15:14: notwendig. Sein, dass wir gut
00:15:16: ausgebildete Menschen haben.
00:15:18: Die in der Lage sind, mit diesen
00:15:19: Instrumenten umzugehen und die vor
00:15:20: allen Dingen auch in der Lage sind,
00:15:22: dann auch die Stärken und auch die
00:15:24: Schwächen solcher Systeme zu
00:15:26: erkennen und in ihren
00:15:28: Entscheidungen mit zu
00:15:29: berücksichtigen.
00:15:31: Und jetzt der Gedanke
00:15:33: zum Mitnehmen.
00:15:35: Wir haben viel über KI gesprochen,
00:15:36: über regulatorisch, über Innovation,
00:15:38: über Souveränität und über den
00:15:40: digitalen KI.
00:15:41: Ulrich Leitermann Avatar sozusagen,
00:15:44: der sein Wissen mitgeben kann.
00:15:45: Aber die Entscheidung muss dann der
00:15:47: Mensch trotzdem noch treffen?
00:15:49: Welche These, welche Fragestellung
00:15:50: möchten Sie unseren Zuhörenden im
00:15:52: Anschluss an diese Folge einmal
00:15:53: mitgeben?
00:15:54: Keine Angst vor künstlicher
00:15:55: Intelligenz.
00:15:56: Nutzen Sie die künstliche
00:15:58: Intelligenz.
00:15:59: Setzen Sie die künstliche
00:16:00: Intelligenz ein.
00:16:01: Aber bei allem, was Sie tun,
00:16:03: denken Sie über die Ergebnisse nach
00:16:06: und setzen Ihren gesunden
00:16:07: Menschenverstand ein.
00:16:08: Das ist mal ein ganz, ganz klares
00:16:10: Statement.
00:16:11: Herr Leitermann, vielen Dank für das
00:16:12: Gespräch.
00:16:13: Ja, vielen Dank Ihnen für
00:16:15: das Gespräch und alles
00:16:17: Gute weiterhin.
00:16:18: Danke Ihnen auch.
00:16:19: Und wir, liebe Zuhörenden, wir hören
00:16:20: uns kommende Woche wieder zu einer
00:16:21: neuen Folge.
00:16:22: So klingt Wirtschaft.
00:16:26: So klingt Wirtschaft.
00:16:27: Haben Sie Fragen, Kritik oder
00:16:29: Anmerkungen?
00:16:30: Dann schreiben Sie uns gerne an
00:16:32: podcasthandelsblattgroup.com.
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