Sustainable Steering & Reporting – was ist das und was bringt es?

00:00:00: Nachhaltigkeit bedeutet nicht

00:00:01: einfach Maßnahme a, b und

00:00:03: c durchführen, sondern dass einfach

00:00:04: in ein Gesamtbild zu setzen und

00:00:06: wirklich klar zu machen: was ist der

00:00:07: Weg? Wo möchte ich hin?

00:00:09: Und wie sind dann die einzelnen

00:00:10: Maßnahmen auch auszuspielen, damit

00:00:12: ich diesen Weg erreicht?

00:00:13: Liebe Hörerinnen und Hörer, herzlich

00:00:15: willkommen zu einer neuen Folge ‘So

00:00:17: klingt Wirtschaft‘.

00:00:18: Ich bin euer Podcast-Host Matthias

00:00:20: Rutkowski und für diese

00:00:22: Episode habe ich mir Dr. Sven

00:00:24: Jung, Director Economic Analysis

00:00:26: und Financial Planning vom

00:00:28: Handelsblatt Research Institute,

00:00:29: eingeladen.

00:00:31: Kurz erklärt, dass HRI ist

00:00:33: ein unabhängiges

00:00:33: wirtschaftswissenschaftliches

00:00:35: Forschungsinstitut unter dem Dach

00:00:36: der Handelsblatt Media Group und

00:00:38: mit Sven Jung habe ich über zwei

00:00:40: wichtige Themen für Unternehmen

00:00:41: jeglicher Branche und Größe

00:00:43: gesprochen.

00:00:44: Sustainable Reporting und

00:00:46: Sustainable Steering.

00:00:49: Natürlich ist Nachhaltigkeit längst

00:00:51: kein Nischenthema mehr und auf der

00:00:52: großen Bühne angekommen.

00:00:55: Aber bei so vielen Gesetzen

00:00:57: und bürokratischen Aufwänden

00:00:59: für ESG, CSR,

00:01:01: ESRD und CSRD

00:01:04: verstehe ich so manche

00:01:05: Entscheider:innen, die sagen:

00:01:06: Nachhaltigkeit?

00:01:08: OMG.

00:01:10: Warum sie aber nicht verzweifeln

00:01:11: sollten und was nachhaltige

00:01:13: Berichterstattung sowie

00:01:14: Unternehmensteuerung für Sie und Ihr

00:01:15: Unternehmen bedeutet, das klären wir

00:01:17: in dieser Folge.

00:01:21: So klingt Wirtschaft.

00:01:23: Zukunftsthemen für Unternehmen.

00:01:26: Jeden Mittwoch sprechen wir mit

00:01:27: Entscheider:innen über die

00:01:29: Herausforderungen und Trends in

00:01:31: ihrer Branche.

00:01:32: Mit jeder Menge Insights und neuen

00:01:34: Denkanstößen.

00:01:35: Aus der Wirtschaft für die

00:01:37: Wirtschaft.

00:01:39: Sven, wir haben zwei Themen, die

00:01:41: vielleicht nicht allen so geläufig

00:01:42: sind. Lass uns mal ganz einfach

00:01:44: anfangen.

00:01:45: Was ist Sustainable Steering

00:01:47: und Sustainable Reporting?

00:01:49: Es sind ja schon englische Begriffe,

00:01:50: aber versuchen wir mal aus dem

00:01:51: Anglizismen-Gebrauch etwas

00:01:53: wegzugehen.

00:01:54: Sehr gerne. Doch Du hast es schon

00:01:56: gesagt Nachhaltigkeit ist ein sehr

00:01:58: weites Feld.

00:01:59: Viele Facetten, die für die

00:02:00: Unternehmen relevant sind und

00:02:02: gerade aktuell in diesem Jahr bzw

00:02:04: auch schon in der jetzigen Zeit ist

00:02:06: gerade das Thema Reporting.

00:02:08: Worum geht es?

00:02:09: Wie ist dein Name, der einfach schon

00:02:10: sagt ich muss berichten,

00:02:12: ähnlich wie es auch die Geschäftsberichte

00:02:13: sind und Berichte über die

00:02:15: Nachhaltigkeitsaktivitäten

00:02:17: des Unternehmens, über die

00:02:19: Nachhaltigkeits errungenschaften,

00:02:21: welche Ziele erreicht wurden, wie

00:02:22: die ganzen Daten da diesbezüglich

00:02:24: aussehen.

00:02:25: Wir wissen aber nicht, ob die

00:02:26: Unternehmen oder ob die Unternehmen

00:02:27: selber auch wirklich ihr

00:02:29: Ziel erreichen, gezielt auf etwas

00:02:31: hinsteuern. Und da kommen wir zum

00:02:33: Steuern. Kommen wir zu einem Bereich

00:02:34: Steering.

00:02:35: Das heißt, da geht es darum,

00:02:36: wirklich das Thema

00:02:38: Nachhaltigkeit in die

00:02:40: Unternehmensstrategie zu integrieren

00:02:41: und auch wirklich zu unternehmen,

00:02:42: Steuerung mit aufzunehmen als ein

00:02:44: Aspekt auf einen, als eine

00:02:46: Dimension, auf die Unternehmen

00:02:47: wirklich zielgerichtet hinsteuern.

00:02:49: Also wenn wir es sozusagen mit der

00:02:50: Empirie vergleichen müssten,

00:02:52: Reporting ist sozusagen der

00:02:53: deskriptive Teil. Ich beschreibe,

00:02:55: was ich mache und das Steering

00:02:57: ist dann sozusagen die Interpretation

00:02:58: und das Abgeleitete daraus, wonach

00:03:00: ich dann handeln kann.

00:03:02: Ja. Beziehungsweise noch

00:03:03: weitergedreht. Erst mal für den

00:03:04: Reporting teil, auf jeden Fall die

00:03:05: Description.

00:03:06: Mit dem Steering geht es darum

00:03:09: Worauf schaut euch eigentlich hin?

00:03:10: Ist das, was ich wirklich in der

00:03:11: Description wiedergebe, auch das,

00:03:13: was ich am Ziel erreichen möchte?

00:03:15: Eventuell in fünf oder zehn Jahren?

00:03:16: Also es ist auch sozusagen wie so

00:03:17: eine Art Kreislauf.

00:03:18: Ich habe als erstes das Reporting,

00:03:20: dann fange ich an zu steuern, dann

00:03:21: habe ich wieder ein neues Reporting

00:03:22: und kann wieder weiter steuern.

00:03:24: So kann man sagen.

00:03:24: Also ein Kreislauf bzw einfach

00:03:26: so eine Wegstrecke, die ich halt

00:03:27: aufmache. Ich gucke einfach.

00:03:29: Mit dem Steering mache ich quasi die

00:03:31: Marschroute auf für die nächsten

00:03:32: fünf oder zehn Jahre.

00:03:33: Versucht auch immer wieder

00:03:34: einzuhalten.

00:03:35: Und mit dem Reporting gucke ich

00:03:36: einfach bin ich noch auf auf dem

00:03:38: Weg?

00:03:38: Wie kann ich da jetzt als

00:03:39: Unternehmen oder vor allem als

00:03:41: Entscheider loslegen, dass ich erst

00:03:42: mal überhaupt was berichten kann,

00:03:44: was vielleicht auch dann

00:03:45: standardisiert ist und vor allem

00:03:46: dann nachsteuern kann.

00:03:48: Ganz klar, wie du schon sagst, bevor

00:03:49: ich irgendwas berichten kann oder

00:03:51: worüber ich auch berichten sollte,

00:03:53: Da muss mir erst mal Gedanken

00:03:53: machen. Ich muss nachhaltig werden.

00:03:56: Erst mal das Bewusstsein dafür

00:03:57: schaffen, dass diese verschiedenen

00:03:59: Facetten wichtig sind.

00:04:00: Aber ganz wichtig ist einfach

00:04:02: Wenn ich mich mit Thema

00:04:03: Nachhaltigkeit auseinandersetze,

00:04:05: Unternehmen nicht einfach loslegen,

00:04:06: nicht einfach irgendeine Maßnahme

00:04:08: machen, sondern man muss verstehen,

00:04:10: dass das Thema Nachhaltigkeit ein

00:04:11: strategisches Thema für Unternehmen

00:04:13: ist. Das heißt, ich muss mir zu

00:04:14: Anfang erst mal Gedanken machen Was

00:04:15: ist, was ist meine Strategie?

00:04:17: Ich muss erst mal klar machen, wo

00:04:18: stehe ich aktuell und was sind

00:04:20: auch meine Ziele, die ich erreichen

00:04:21: möchte. Das heißt, wo möchte ich in

00:04:23: fünf oder zehn Jahren beim Thema

00:04:24: Nachhaltigkeit stehen?

00:04:26: Und dann muss ich natürlich gucken,

00:04:27: wie geht der Weg dorthin.

00:04:28: Das heißt, was sind dann die

00:04:29: Maßnahmen, wie ich das ganz

00:04:31: erreichen möchte. Und das betrifft

00:04:32: das ganze Unternehmen.

00:04:33: Alle Bereiche sind eingebunden.

00:04:34: Ziele sind ja auch schon für

00:04:35: Unternehmen vorgegeben, dass sie zum

00:04:37: Beispiel auch CO2 Emissionen

00:04:38: einsparen müssen.

00:04:40: Diversität ist ja auch ein Thema und

00:04:41: das kommt ja auch wieder alles bei

00:04:43: HSG rein.

00:04:44: Wenn ich jetzt als Unternehmen

00:04:45: sozusagen mich nachhaltig aufstellen

00:04:47: will, sagtest du, Brauche ich eine

00:04:48: Strategie.

00:04:49: Hängt es dann auch davon ab, worauf

00:04:50: ich dann meinen Schwerpunkt lege?

00:04:51: Oder sollte ich beispielsweise diese

00:04:53: drei Buchstaben erst wie

00:04:54: gleichwertig alle behandeln und in

00:04:55: meine Strategie berücksichtigen?

00:04:56: Oder kann ich auch gegebenenfalls

00:04:58: stärker auf den Fokus, zum Beispiel

00:04:59: Umwelt gehen?

00:05:00: Man sollte nicht ausschließen, dass

00:05:02: manche Bereiche eventuell keine

00:05:03: Rolle spielen, was wichtig ist.

00:05:06: Sicherlich, man kann irgendwo

00:05:06: beginnen. Da liegt natürlich gerade

00:05:08: das das Thema Umwelt relativ nahe

00:05:10: CO2 Emissionen.

00:05:12: Damit beschäftigt man sich eventuell

00:05:13: schon. Das kann man auch

00:05:15: je nachdem wie einfach es ist auch

00:05:17: auch messen.

00:05:18: Aber schlussendlich das ist die

00:05:19: CS, die die Corporate Sustainability

00:05:22: Reporting Directive eine

00:05:24: neue Direktive der EU,

00:05:25: die einfach für Unternehmen relevant

00:05:27: wird, weil jetzt da wirklich klar

00:05:28: geregelt ist, welche Unternehmen

00:05:30: auch was im Bereich der

00:05:31: Nachhaltigkeit berichten müssen,

00:05:33: denn alles ist gegebenenfalls

00:05:35: berichtsrelevant.

00:05:36: Dafür gibt es eine Berichtspflicht.

00:05:38: Klar, wir haben einerseits schon

00:05:39: Vorgaben, wir haben aber auch

00:05:40: eventuell Sachen, die gar nicht so

00:05:42: durch die regulatorisch geregelt

00:05:43: sind, sondern die einfach halt

00:05:46: mit anderen Stakeholdern eine

00:05:47: Relevanz ausleben.

00:05:49: Das heißt,

00:05:51: sich nur auf einen Bereich zu

00:05:52: fokussieren reicht gegebenenfalls

00:05:54: nicht aus. Ist vielleicht ein

00:05:55: Möglichkeit, aber da ist eigentlich

00:05:57: der Punkt man soll es gleich von

00:05:58: vornherein eigentlich richtig

00:05:59: machen.

00:06:00: Stichwort Sustainable Reporting

00:06:02: Daten sind der Rohstoff unserer

00:06:03: digitalen Wirtschaft.

00:06:04: Im Moment dreht sich ja auch gerade

00:06:05: hinsichtlich der Technologie und

00:06:07: diversen anderen Themen, die da so

00:06:08: rum schwirren, alles um Daten.

00:06:10: Wie wichtig sind jetzt Daten für

00:06:12: dieses Thema System Reporting?

00:06:13: Denn ich muss ja auch erst mal

00:06:15: wissen, was kann ich gebrauchen an

00:06:16: Daten und was kann ich

00:06:18: gegebenenfalls vernachlässigen?

00:06:19: Alle Befragungen.

00:06:20: Unternehmen, was gerade die

00:06:22: Herausforderungen sind bei der

00:06:23: Umsetzung der CS, AD oder

00:06:24: grundsätzlich beim Reporting Thema.

00:06:26: Das ist das Thema Daten.

00:06:27: Das ist die größte Herausforderung.

00:06:29: Man kann sagen okay, Unternehmen

00:06:31: haben sich im Bereich Reporting

00:06:32: schon immer mit Daten

00:06:33: auseinandergesetzt.

00:06:34: Es ging um Umsätze, es ging um

00:06:37: quasi um Gewinne.

00:06:38: Es ging um Verluste.

00:06:40: Nun, im Bereich Nachhaltigkeitsreporting

00:06:42: haben wir ganz neue Daten,

00:06:43: Dimensionen, ganz neue Werte,

00:06:45: Bereiche. Das heißt es geht um CO2

00:06:47: Emissionen, es geht eventuell um

00:06:48: Diversity Themen.

00:06:49: Das heißt, hier muss das Unternehmen

00:06:51: erst mal gucken, welche Daten habe

00:06:53: ich, welche Daten brauche ich und

00:06:55: gegebenenfalls wo kommen die Daten

00:06:56: überhaupt her? Das heißt, ich muss

00:06:57: eventuell erst mal im Unternehmen

00:06:59: selber aus Bereichen nunmehr Daten

00:07:01: besorgen, zu denen es bisher noch

00:07:03: gar keine Schnittstellen gab, weil

00:07:04: ich sie bisher nicht brauchte.

00:07:06: Oder auch bei manchen Aspekten

00:07:08: muss ich sogar Daten von außerhalb

00:07:10: des Unternehmens mir besorgen fürs

00:07:12: Reporting entlang der Lieferkette.

00:07:13: Auch da muss ich gucken, wie ich

00:07:15: wie komme ich an diese Daten?

00:07:16: Und dann, in welcher Art und Weise

00:07:18: muss ich das ganze Reporting.

00:07:19: Und da muss ich gucken, dass erst

00:07:20: mal die technische Grundlage ist.

00:07:21: Ich brauche eine neue

00:07:23: Dateninfrastruktur, ein neues

00:07:24: Datenmanagement, das da genau

00:07:25: aufgerichtet ist. Und wenn ich dann

00:07:26: die Daten zusammen habe, hoffentlich

00:07:28: an einer zentralen Stelle und nicht

00:07:30: dezentral verteilt über das gesamte

00:07:31: Unternehmen, genau dann muss ich mir

00:07:32: Gedanken machen, wie gehe ich jetzt

00:07:34: weiter voran, wie analysiere ich die

00:07:35: Daten und wie nutze das Ganze auch

00:07:37: dann für die Berichterstattung?

00:07:38: Also ich verstehe dich auch richtig

00:07:40: Nachhaltigkeit muss als erstes

00:07:41: integraler Bestandteil meiner

00:07:42: Strategie sein, damit ich alle

00:07:43: weiteren Schritte gehen kann.

00:07:44: Genauso ist es.

00:07:45: Nachhaltigkeit bedeutet nicht

00:07:46: einfach Maßnahme A, B und B

00:07:48: durchführen, sondern das einfach ein

00:07:50: Gesamtbild zu setzen.

00:07:51: Mir wirklich klar zu machen, was

00:07:53: ist der Weg, wo möchte ich hin?

00:07:55: Und wie sind dann die einzelnen

00:07:56: Maßnahmen auch auszuspielen, damit

00:07:58: ich diesen Weg erreiche?

00:07:58: Und das muss wirklich halt ja

00:08:00: zu DNA des Unternehmens werden.

00:08:02: Nachhaltigkeit sollte

00:08:04: eigentlich gar nicht immer, immer

00:08:05: überprüft werden. Einfach gleich

00:08:06: mitgedacht werden.

00:08:07: Darauf muss alles ausgespielt sein.

00:08:09: Dann lass uns jetzt mal so ein

00:08:10: hypothetisches Unternehmen uns

00:08:11: ausdenken und du darfst jetzt einen

00:08:13: Bereich aussuchen, an dem du mal

00:08:15: durchexerziert, wie so ein

00:08:16: Nachhaltigkeitsreporting aussehen

00:08:18: kann. Du kannst jetzt aussuchen, ob

00:08:19: du Umwelt nimmst, ob du social

00:08:21: nimmst, also soziale Verantwortung

00:08:23: oder auch verantwortungsvolle

00:08:24: Unternehmensführung.

00:08:25: Dann würde ich mal im Bereich Umwelt

00:08:26: bleiben und da was relativ viel

00:08:28: greifbar ist, weil es einfach immer

00:08:29: wieder auch schon mittlerweile stark

00:08:30: zu Sprache kommt, das Thema CO2

00:08:32: Emissionen einfach da.

00:08:33: Im Hinblick auf Klimawandel

00:08:35: ist auch bei der CSAT ein

00:08:37: Bereich, über den jedenfalls

00:08:39: reportet werden muss.

00:08:40: Da haben wir halt die CO2

00:08:41: Emissionen. Das ist ein ganz klares,

00:08:43: ein ganz klarer Datenbereich, wie

00:08:45: viel Emissionen ein Unternehmen

00:08:47: emittiert.

00:08:48: Aber schon allein da fangen die

00:08:49: Herausforderungen an, denn bei den

00:08:51: CO2 Emissionen habe ich drei

00:08:53: verschiedene Scoops.

00:08:54: Stichwort Scoops. Die müssen wir

00:08:55: einmal kurz erklären.

00:08:56: Wir haben einmal Scope eins, das

00:08:58: sind die CO2 Emissionen, die

00:09:00: direkt vom Unternehmen emittiert

00:09:01: werden.

00:09:02: Leistung fossile Energieträger

00:09:03: einfach halt verbrannt werden oder

00:09:05: verbraucht werden, also.

00:09:06: Zum Beispiel bei der Herstellung von

00:09:07: Produkten.

00:09:08: Beispielsweise. Genau oder

00:09:10: dann haben wir es COP zwei, das sind

00:09:12: die Emissionen indirekt, die

00:09:14: einfach dadurch entstehen, dass ich

00:09:16: halt gewisse Energieträger halt

00:09:18: einkaufe, wenn ich beispielsweise

00:09:20: halt mir Strom liefern lasse oder

00:09:22: Wärme.

00:09:23: Die Emissionen werden zwar nicht

00:09:24: direkt bei mir emittiert, sondern

00:09:25: bei dem, der dir den Strom erzeugt,

00:09:28: wenn schon beim Kohlekraftwerk.

00:09:29: Aber die werden natürlich auch mir

00:09:30: zugerechnet als meine CO2

00:09:32: Emissionen. Dementsprechend COP zwei

00:09:34: und mit Scope drei, das sind dann

00:09:36: alle Emissionen indirekt sonstiger

00:09:38: Natur, die einfach vorgelagert

00:09:40: oder nachgelagert an Lieferkette

00:09:41: eine Rolle spielen.

00:09:42: Das heißt eventuell, wenn ein

00:09:44: Bauteil von den Lieferanten erstellt

00:09:46: wird, die Emissionen, die damit

00:09:47: verbunden sind, wenn natürlich dann

00:09:49: auch meinen gesamten CO2

00:09:51: Emissionen zugerechnet, meinen

00:09:52: ökologischen Fußabdruck.

00:09:53: Also ich höre aber auch so ein

00:09:54: bisschen raus. Ich glaube die Scope

00:09:55: drei Emissionen sind so die

00:09:56: Emissionen, die am schwierigsten zu

00:09:57: berechnen sind.

00:09:58: Genauso ist es ganz klar

00:10:00: COP eins das, was ich einfach halt

00:10:02: selber direkt imitiere, das sehe ich

00:10:03: eben sofort.

00:10:05: Und COP drei Dann bin ich wirklich

00:10:06: in dem Bereich, was ich schon sagte.

00:10:08: Es sind nicht nur die Daten, die im

00:10:09: Unternehmen selber vorliegen,

00:10:10: sondern da muss ich mir wirklich

00:10:11: gucken, was entlang der gesamten

00:10:13: Wertschöpfungskette eigentlich

00:10:14: erzeugt wird.

00:10:15: Da ist die erste Herausforderung, da

00:10:16: erst mal die Daten zu bekommen.

00:10:18: Und wenn ich dann die Daten habe,

00:10:19: irgendwann hoffentlich auch so

00:10:21: aufbereitet, dass es gut nutzen

00:10:22: kann, dann habe ich einerseits die

00:10:24: Sachen, die ich halt fürs Reporting

00:10:25: nutzen kann, dann kann ich

00:10:26: dementsprechend auch die CO2

00:10:27: Emissionen ausweisen, auch

00:10:29: hinsichtlich Scopes.

00:10:31: Das ist wie gesagt das Reporting, da

00:10:32: kann ich eventuell überprüfen.

00:10:33: Okay, so sieht mein ökologischer

00:10:35: Fußabdruck aktuell oder im

00:10:37: vergangenen Geschäftsjahr aus.

00:10:38: Und jetzt machen wir das mal fürs

00:10:39: Steering.

00:10:39: Genau fürs Steering.

00:10:41: Da muss ich natürlich vormals in

00:10:42: meiner Nachhaltigkeitsstrategie auch

00:10:44: überlegt haben, wie ich mit dem

00:10:46: Thema der CO2 Emissionsreduktion

00:10:48: umgehe. Das heißt, wann möchte ich

00:10:49: klimaneutral sein, wann möchte ich

00:10:51: eventuell auch keine CO2 Emissionen

00:10:53: mehr emittieren?

00:10:55: Das heißt oftmals 2045

00:10:56: 2015 Jahreszahlen, die aktuell

00:10:58: sehr stark immer vertreten sind.

00:11:00: Und dann habe ich aber auch am

00:11:01: Anfang so ein Thema aufgestellt, das

00:11:03: heißt, ich habe, ich möchte

00:11:04: eventuell, wenn ich jetzt bei meinem

00:11:06: fiktiven Unternehmen bin, 2040

00:11:08: CO2 keine CO2 Emissionen

00:11:10: mehr emittieren, dann habe ich mir

00:11:12: eventuell auch einen Weg dahin

00:11:13: überlegt, das heißt wie von Jahr

00:11:15: zu Jahr bis zu dem fiktiven

00:11:16: Datum

00:11:18: meine CO2 Emissionen reduzieren.

00:11:20: Und dann kann ich ihm zur Seite

00:11:22: steht Ring dann gegebenenfalls

00:11:23: nachsteuern, dass ich kuckucke.

00:11:24: Muss ich vielleicht manche Maßnahmen

00:11:26: verschärfen? Muss ich meinen

00:11:27: Maßnahmen neu aufsetzen?

00:11:29: Das Ganze kann ich natürlich auch

00:11:30: noch mal dadurch verstärken, dass

00:11:33: beim Thema Steering, wie es auch

00:11:34: grundsätzlich insgesamt bei noch

00:11:36: Unternehmen Steuerung ich auch mit

00:11:37: entsandt ist, mit Anreizen arbeite,

00:11:39: dass ich gegebenenfalls auch gucke,

00:11:40: dass mein Vorstand, meine

00:11:41: Geschäftsführung eventuell auch

00:11:43: einfach vergütungsrelevante

00:11:45: Bestandteile hat, die davon

00:11:46: abhängen, ob ich genau

00:11:48: diesen CO2 Zielpfad

00:11:50: erreiche bzw auch ob ich auf diesem

00:11:52: Ziel Fahrt bin.

00:11:53: Also zum Beispiel bei unserem

00:11:54: fiktiven Unternehmen.

00:11:55: Wenn ich jetzt sozusagen

00:11:56: Vergütungsanreize habe und der

00:11:57: Vorstand hat zum Beispiel das

00:11:58: Unternehmen zu viel CO2 Einsparung

00:12:00: verfehlt, dann bekommen die auch

00:12:01: einfach mal in diesem Fall weniger

00:12:02: Boni ausgezahlt.

00:12:03: Genauso wäre es dann in dem Fall.

00:12:05: Was heißt das denn jetzt auch für

00:12:06: die Entscheidungsfindung in

00:12:07: Unternehmen, zum Beispiel auch auf

00:12:08: Vorstandsebene, aber auch allen

00:12:10: anderen Partnern, die da zum

00:12:11: Beispiel dranhängen.

00:12:12: Sie sollten es nicht nur einfach als

00:12:14: ein bürokratisches Thema auffassen.

00:12:16: Wenn ich jetzt im Bereich Reporting

00:12:17: bin, etwas, was ich leisten muss,

00:12:19: sondern Sie müssen es auch als als

00:12:20: Chance sehen, weil

00:12:22: das Thema wird für immer mehr auch

00:12:25: Stakeholder relevant.

00:12:26: Es ist ein Finanzierungsthema.

00:12:27: Ist es für die Kunden relevant,

00:12:30: gegebenenfalls auch größere

00:12:31: Unternehmen? Wenn ich zusammenarbeite,

00:12:32: fragen das bei mir nach, wie

00:12:34: meine Nachhaltigkeit ist, weil ich

00:12:36: selber auch brauchen für ihr eigenes

00:12:37: Reporting.

00:12:38: Es ist auch so relevant im

00:12:40: Thema Employer Branding, dass

00:12:42: natürlich auch gerade jüngere

00:12:43: Arbeitnehmer oder potenzielle

00:12:45: Arbeitnehmer von morgen auch mehr

00:12:46: darauf achten, eventuell bei

00:12:47: nachhaltigen Unternehmen lieber zu

00:12:49: arbeiten, als Unternehmen nicht so

00:12:50: nachhaltig sind.

00:12:51: Das heißt, ich muss da wirklich bei

00:12:53: jeder Unternehmensentscheidungen

00:12:54: überlegen, welche Auswirkungen

00:12:56: hat das auf meine Nachhaltigkeit

00:12:58: oder trägt das eventuell dabei, die

00:12:59: Nachhaltigkeit zu verbessern?

00:13:01: Dieses ganze Reporting Thema ist

00:13:02: auch nicht ganz unumstritten.

00:13:04: Also viele Unternehmen sagen, das

00:13:05: ist ein riesen personeller Aufwand.

00:13:07: Auch diese ganze Bürokratie ist

00:13:08: nicht so leicht zu verstehen.

00:13:10: Das ist für Unternehmen doch auch

00:13:11: nicht einfach und bedeutet ja auch

00:13:12: viel Kosten Aufwand letztlich.

00:13:14: Natürlich ist es Aufwand.

00:13:15: Gerade um ein System aufzubauen.

00:13:17: Ist es nichts, was man innerhalb

00:13:19: von wenigen Monaten mit ein

00:13:21: paar Broschüren erreicht.

00:13:23: Wenn es beispielsweise zum 1.

00:13:24: Januar 2025 für die ersten

00:13:26: Unternehmen, dass das relevant wird,

00:13:28: müssen Sie müssen über das

00:13:29: Geschäftsjahr 24 berichten, das

00:13:31: heißt, das aktuell laufende

00:13:32: Geschäftsjahr, Das heißt, Daten, die

00:13:34: aktuell noch nicht erhoben werden,

00:13:35: über die kann auch nicht berichtet

00:13:36: werden. Das heißt, es gibt wirklich

00:13:38: große Vorarbeiten, die notwendig

00:13:39: sind. Auch dann natürlich

00:13:40: dementsprechend für die nächst

00:13:41: kleinen Unternehmen, für die, die

00:13:43: bricht. Völlig irrelevant wird das

00:13:44: keine. Ganz klar, der Aufwand ist da

00:13:46: und natürlich ist es etwas,

00:13:48: was was neu ist, wo sich auch

00:13:50: zwar Standards gibt, nach

00:13:52: denen das quasi geregelt

00:13:54: ist, aber wie es immer so ist, die

00:13:56: Standards müssen auch dann mit Leben

00:13:57: gefüllt werden. Es wird sich erst in

00:13:58: der Aktion zeigen, wie es dann

00:13:59: wirklich genau läuft.

00:14:01: Das ist ohne Frage mit Aufwand

00:14:02: verbunden und das ist auch ohne

00:14:03: Frage etwas, wo man natürlich auch

00:14:05: gegebenenfalls Unterstützung

00:14:06: braucht. Es ist nichts etwas, was

00:14:07: man gegebenenfalls veröffentlicht

00:14:09: und wo dann eventuell für die

00:14:10: Stakeholder, die man draufschauen,

00:14:12: sondern es ist wirklich in dem Sinne

00:14:14: ein Bericht, der auch

00:14:16: prüfungsrelevant ist.

00:14:17: Das heißt, Wirtschaftsprüfer haben

00:14:18: den zu prüfen und er hat wirklich

00:14:20: eine große Bedeutung, das heißt, da

00:14:21: muss das natürlich dementsprechend

00:14:22: auch passen.

00:14:24: Aber natürlich, dadurch erreicht

00:14:26: man natürlich auch mehr Chancen,

00:14:28: weil man einfach nach außen

00:14:29: transparent das Thema Nachhaltigkeit

00:14:31: aufzeigen kann.

00:14:32: Und so ein geprüfter und eben auch

00:14:34: beglaubigter Nachhaltigkeitsbericht

00:14:35: hat dann auch man, glaube ich, einen

00:14:36: ganz anderen Stellenwert, als wenn

00:14:37: ich als Unternehmen sagen kann okay,

00:14:38: das ist meine grobe, vage Schätzung,

00:14:40: wie nachhaltig ich bin.

00:14:42: Genauso ist es. Man wird erst mal

00:14:43: transparent, Man zeigt ist auf meine

00:14:45: zeigt das geprüft auch nach

00:14:46: einheitlichen Standards, nach

00:14:47: vergleichbaren Standards.

00:14:48: Man kann auch gucken, okay, wie

00:14:50: stehen Unternehmen untereinander

00:14:51: zueinander da?

00:14:52: Und natürlich, was natürlich

00:14:54: beim Thema Nachhaltigkeit immer

00:14:55: wieder mitschwingt, ist dieser

00:14:57: Vorwurf des Greenwashing mit

00:14:59: dieser Nachhaltigkeitsberichterstattung.

00:15:00: Einerseits zeigt man natürlich auf,

00:15:02: was man insgesamt macht und

00:15:04: wenn man das wirklich weiter fährt

00:15:05: als dering, das heißt aufzeigt, dass

00:15:07: Nachhaltigkeit wirklich ja Teil

00:15:09: Unternehmensstrategie ist, Teil der

00:15:11: DNA des Unternehmens,

00:15:13: was natürlich gegebenenfalls dem

00:15:15: Eindruck entgegenwirken kann,

00:15:16: dass man hier nur Greenwashing

00:15:17: betreibt.

00:15:19: Und jetzt der Gedanke

00:15:21: zum Mitnehmen.

00:15:23: Zum Abschluss jeder Folge kannst du

00:15:24: unseren Zuhörenden immer eine

00:15:26: Fragestellung, eine These, einen

00:15:27: Impuls mitgeben.

00:15:28: Was möchtest du ihnen zum Thema

00:15:30: Sustainable Reporting und

00:15:31: Sustainable Steering mitgeben?

00:15:33: Ich würde einfach mal die Frage auch

00:15:34: in den Raum werfen, ob die

00:15:36: Zuhörer und Höre einfach selber für

00:15:38: Unternehmen beantworten könnten.

00:15:39: Beispielsweise wie die CO2 Emissions

00:15:41: Höhe im vergangenen Geschäftsjahr

00:15:43: war als Anreiz

00:15:45: zu gucken okay, weiß ich, wie hoch

00:15:46: die sind, weiß ich, wer es eventuell

00:15:48: meinem Unternehmen weiß Und wenn

00:15:50: nicht, müsste ich vielleicht mal

00:15:52: Gedanken machen, ob ich mir

00:15:53: vielleicht künftig Aussagen machen

00:15:55: könnte.

00:15:55: Also, liebe Zuhörern, Sie haben,

00:15:57: glaube ich, eine Aufgabe bis nächste

00:15:58: Woche, wenn es eine neue Folge so

00:15:59: klingt Wirtschaft gibt.

00:16:01: Sven Vielen Dank für das Gespräch.

00:16:02: Sehr gerne doch!

00:16:03: Und wir, liebe Zuhörenden, hören uns

00:16:04: kommende Woche wieder zu einer neuen

00:16:06: Folge. So klingt Wirtschaft.

00:16:09: So klingt Wirtschaft.

00:16:11: Haben Sie Fragen, Kritik oder

00:16:13: Anmerkungen?

00:16:13: Dann schreiben Sie uns gerne an

00:16:15: Podcasthandelsblatt Group.com.

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