Krebsforschung im Aufbruch: Was Daten und KI möglich machen
Shownotes
Mehr Patientendaten bedeuten einen Quantensprung für Künstliche Intelligenz in der Medizin. Peter Schardt, CTO bei Siemens Healthineers, erklärt das Potenzial.
Wer mehr über KI in der Medizin und Peter Schardts Arbeit erfahren möchte: http://bit.ly/4bnB7XS
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00:00:03: So klingt Wirtschaft.
00:00:05: Zukunftsthemen für Unternehmen.
00:00:07: Jeden Mittwoch sprechen wir mit
00:00:09: Entscheiderinnen über die
00:00:10: Herausforderungen und Trends in
00:00:12: ihrer Branche.
00:00:13: Mit jeder Menge Insights und neuen
00:00:15: Denkanstößen aus der Wirtschaft
00:00:18: für die Wirtschaft.
00:00:20: Statistisch gesehen wird fast
00:00:21: jeder zweite Deutsche in seinem
00:00:23: Leben einmal an Krebs erkranken.
00:00:25: Eine wahnsinnige Zahl.
00:00:27: Zum Glück macht die Krebsforschung
00:00:29: dieser Tage dank KI und Co riesige
00:00:31: Fortschritte.
00:00:32: Und auch bei anderen
00:00:33: Krankheitsbildern liefert die
00:00:34: Technologie große Durchbrüche.
00:00:37: Wie überall gilt dabei auch in
00:00:39: der Gesundheitsbranche Je besser die
00:00:40: Daten, desto besser sind die Chancen
00:00:43: auf eine gute Behandlung.
00:00:45: Doch Gesundheitsdaten sind
00:00:47: sensibel. Groß sind die
00:00:48: Befürchtungen in der Politik, aber
00:00:49: auch bei vielen Deutschen.
00:00:51: Trotzdem steht die Branche in
00:00:53: Deutschland dank der digitalen
00:00:54: Patientenakte und dem
00:00:55: Gesundheitsdaten Nutzungs
00:00:58: Gesetz Ein schönes Wort
00:01:00: vor einem Umbruch.
00:01:01: Hilft das dem Forschungs und
00:01:03: Wirtschaftsstandort Deutschland und
00:01:05: vor allem dem Patienten?
00:01:07: Warum ist das wichtig?
00:01:10: Fast jeder Deutsche wird in seinem
00:01:11: Leben einmal mit einer ernst zu
00:01:13: nehmenden Krankheit zu tun haben.
00:01:15: 40 % der Menschen leben hierzulande
00:01:17: bereits jetzt mit einer chronischen
00:01:19: Krankheit, 1/3 von ihnen 20
00:01:21: Jahre und länger.
00:01:23: Die medizinische Forschung forscht
00:01:25: deshalb fieberhaft, um die
00:01:26: Lebensumstände vieler Betroffener
00:01:28: zu verbessern.
00:01:30: Jedoch findet diese Forschung oft
00:01:31: außerhalb Deutschlands statt.
00:01:33: Die USA und China besetzen in der
00:01:35: medizinischen Forschung die
00:01:36: weltweiten Spitzenposition.
00:01:38: Und auch in Europa ist Deutschland
00:01:40: längst nicht mehr die Nummer eins,
00:01:42: wenn es um die Zahl der industrie
00:01:43: veranlassten klinischen Studien
00:01:45: geht. Spanien hat der Bundesrepublik
00:01:48: den Rang abgelaufen.
00:01:49: Wird sich das nun ändern?
00:01:52: Mein Name ist Jessica Springfeld.
00:01:53: Und obwohl wir heute die
00:01:55: Gesundheitsbranche im Fokus haben,
00:01:56: glaube ich, dass jeder hier heute
00:01:58: etwas mitnehmen kann.
00:01:59: Denn schaut man genauer hin, ist
00:02:01: diese Folge auch ein Lehrstück
00:02:03: darüber, wie man Chancen
00:02:05: in einem Markt ergreift, in
00:02:06: dem die Datenlage schwierig ist
00:02:08: und die Macht der Politik groß?
00:02:11: Ich freue mich daher ganz besonders
00:02:13: auf meinen Gast.
00:02:14: CTO von Siemens
00:02:16: Helfen IS Peter Schad
00:02:18: Herzlich willkommen!
00:02:19: Sehr gerne! Ich freue mich.
00:02:22: Ja, also KI als Schlüssel
00:02:23: zu besseren und schnelleren
00:02:25: Behandlung und damit eben auch im
00:02:27: besten Fall als Schlüssel für ein
00:02:29: gesünderes und lebenswertes
00:02:30: Leben. Wir werden ja alle immer
00:02:32: älter. Das ist ein sehr hehrer
00:02:34: Anspruch.
00:02:35: Sie haben mit den neuesten
00:02:36: medizinischen Entwicklungen täglich
00:02:38: zu tun.
00:02:39: Erwarten wir hier vielleicht sogar
00:02:41: zu viel von der KI?
00:02:43: Oder fehlt uns sogar noch die
00:02:44: Vorstellungskraft?
00:02:45: Und Sie sagen Nein, Es wird
00:02:47: vielleicht sogar noch besser als
00:02:48: gedacht?
00:02:49: Ja, die Vorstellungskraft.
00:02:51: Was kann die KI dann mal
00:02:53: wirklich auch in der weiter
00:02:55: reichenden Zukunft?
00:02:56: Also da bin ich schon auch der
00:02:58: Meinung, wir sind gerade erst am
00:03:00: Anfang, das zu verstehen,
00:03:02: was hier alles möglich ist,
00:03:04: will aber gerade auch jetzt zu
00:03:06: Anfang dieses Gesprächs
00:03:08: vielleicht dann doch schon mal die
00:03:10: Fußnote setzen.
00:03:12: Ja, wir sollten uns nicht von der
00:03:13: Dynamik leiten lassen, wie diese
00:03:15: heute bei Z gibt oder anderen
00:03:17: jetzt populären KI Anwendungen
00:03:20: jetzt sehen. Die Medizin ist doch
00:03:21: noch mal ein eigenes Feld und
00:03:23: die hat ganz andere Ansprüche.
00:03:25: Da geht es jetzt nicht darum, ein
00:03:27: Bild zu erzeugen oder einen Aufsatz
00:03:28: zu generieren.
00:03:30: Hier geht es schon auch um Leben und
00:03:31: Tod. Ja, und da ist die
00:03:33: Fehlertoleranz einfach eine ganz
00:03:34: andere. Und
00:03:37: nochmal Ich kann mir sehr viel
00:03:39: vorstellen, was in der Zukunft
00:03:40: möglich ist. Aber wir sollten nicht
00:03:42: der Versuchung verfallen.
00:03:44: Nächstes oder übernächstes Jahr
00:03:45: wird die Welt eine andere sein
00:03:47: werde.
00:03:48: Geht es nämlich um dieses ganze
00:03:49: Thema Daten, wie nutze ich die,
00:03:51: wie mache ich daraus Anwendungen?
00:03:52: Sind diese Anwendungen denn dann
00:03:54: sicher? Und das schon
00:03:56: angesprochene Gesetz und die
00:03:57: digitale Gesundheitsakte, die soll
00:03:59: da wirklich den Durchbruch bringen,
00:04:01: einfach weil mehr Daten zur
00:04:02: Verfügung stehen und auch genutzt
00:04:04: werden können.
00:04:05: Ist das der Durchbruch,
00:04:08: den Sie sich auch insgeheim
00:04:09: gewünscht haben? Oder sagen Sie Ja,
00:04:11: okay, also eigentlich hätte da
00:04:13: noch mehr rein gemusst.
00:04:15: Die digitale Patientenakte
00:04:18: in Deutschland ist natürlich
00:04:20: ein großer, wichtiger
00:04:22: Schritt, den wir auch sehr begrüßen.
00:04:24: Es ist aber auch nur ein allererster
00:04:27: kleiner Schritt.
00:04:28: Auch das muss uns bewusst sein.
00:04:29: Und wir
00:04:31: als Unternehmen Siemens Hellsehen
00:04:33: first sind global unterwegs.
00:04:35: Wir sind jetzt nicht
00:04:36: notwendigerweise auf diese
00:04:38: digitale Gesundheitsakte in
00:04:40: Deutschland angewiesen, um
00:04:42: jetzt auch unsere
00:04:44: KI Anwendungen zu entwickeln.
00:04:46: Aber lassen Sie mich das klar so
00:04:48: sagen In Deutschland und
00:04:49: darum geht es ja, sind wir
00:04:51: eigentlich zehn 20
00:04:53: Jahre hinterher, weil ich gerade
00:04:55: von diesem internationalen Umfeld
00:04:57: auch gesprochen habe.
00:04:59: Deshalb haben wir.
00:05:01: Auch als Unternehmen große
00:05:02: Fortschritte erreicht, aber nicht
00:05:04: notwendigerweise in Deutschland.
00:05:07: Wir haben viele diese
00:05:08: Kollaborationen, auch in
00:05:09: Deutschland, aber hier geht es ja
00:05:11: darum, wirklich auch der breiten
00:05:12: Bevölkerung jetzt Dinge
00:05:14: als Benefiz zur
00:05:16: Verfügung stellen zu können.
00:05:18: Und da ist diese digitale
00:05:20: Gesundheitsakte ein ganz wichtiger
00:05:21: Schritt.
00:05:23: Aber das ist ja ein total spannendes
00:05:25: Thema. Jetzt ist man ein
00:05:25: Unternehmen, das total in dieser
00:05:27: Branche Medizintechnik, KI
00:05:30: Entwicklung drin ist und sagt, wir
00:05:32: könnten hier wahnsinnig viel
00:05:33: entwickeln. Aber speziell in
00:05:34: Deutschland fehlt uns die Datenlage.
00:05:36: Wie gehen Sie damit um?
00:05:38: Auch wenn sich jetzt künftig
00:05:39: vielleicht was ändert.
00:05:39: Aber wie sind Sie damit umgegangen?
00:05:41: Waren es dann tatsächlich die
00:05:42: anderen Standorte, die ich schon
00:05:44: angesprochen habe? Waren es dann
00:05:45: doch eher die USA und Spanien,
00:05:47: wo solche Sachen entstanden sind?
00:05:49: Sowohl als auch.
00:05:51: Aber lassen Sie mich das auch ruhig
00:05:53: noch klar formulieren Auch
00:05:55: in Deutschland oder im europäischen
00:05:57: Raum, wo wir ja oft auch
00:05:59: mal über Beschränkung lamentieren.
00:06:01: Auch hier haben wir Möglichkeiten,
00:06:03: eben in Forschungs Konsortien
00:06:06: mitzuarbeiten, in denen dann
00:06:07: bestimmte Rahmenbedingungen auch
00:06:10: in einem kontrollierten Raum
00:06:11: geschaffen werden.
00:06:12: Da sind wir hochaktiv mit gemeinsam
00:06:14: mit den klinischen Partnern, auch da
00:06:16: die Forschung voranzutreiben,
00:06:18: um zum Beispiel gerade bei dem Thema
00:06:20: Krebs, Sie haben es eingangs
00:06:21: erwähnt, ja auch wirklich diese
00:06:23: Daten nutzen zu können.
00:06:25: Und das geht eben nur in diesem
00:06:27: engen Schulterschluss.
00:06:29: Und genau gegen diese Widerstände.
00:06:31: Ja, die sind einfach da.
00:06:33: Da geht es ganz viel darum, dass die
00:06:34: Leute irgendwie Angst haben, dass
00:06:36: nachher die Daten irgendwie
00:06:38: missbraucht werden, dass dann auf
00:06:39: einmal die Krankenkasse anruft und
00:06:40: sagt, wir möchten sie nicht mehr
00:06:41: versichern, weil wir haben gehört
00:06:42: XY.
00:06:43: Das sind dann ja so ein bisschen die
00:06:44: Horrorszenarien.
00:06:46: Was dagegen hilft, ist immer, die
00:06:47: Daten zu anonymisieren.
00:06:49: Kann man Gesundheitsdaten
00:06:51: denn wirklich ausreichend
00:06:53: anonymisieren?
00:06:54: Ah, sehr spannende Frage.
00:06:56: Also ist für viele
00:07:00: rudimentäre Anwendungen auch
00:07:02: schon, was wir heute produktisiert
00:07:03: haben.
00:07:04: War es ausreichend,
00:07:06: Daten, zum Beispiel Bilddatensätze
00:07:09: zu anonymisieren?
00:07:10: Denken Sie an den einfachen Use Case
00:07:12: Auffälligkeiten in einem Bild zu
00:07:14: erkennen und das zu vergleichen
00:07:16: mit Bilddaten, die eben
00:07:18: diese Auffälligkeiten nicht
00:07:20: aufweisen.
00:07:21: Dazu müssen Sie nicht wissen,
00:07:22: welcher Patient das war.
00:07:24: Wenn es jetzt aber darum geht, zum
00:07:26: Beispiel das
00:07:28: Thema Krebs ganzheitlicher
00:07:30: zu beleuchten, welche
00:07:31: Einflussfaktoren
00:07:33: spielen jetzt eine Rolle, um einen
00:07:35: Krebsverlauf zu charakterisieren
00:07:38: bis hin zu Entscheidungshilfen
00:07:41: zu generieren für eine Therapie,
00:07:43: Entscheidungen oder auch eine
00:07:45: eine Begleitung während der
00:07:47: Therapie, um dann auch immer wieder
00:07:49: steuern zu können?
00:07:50: Da ist es schon relativ
00:07:52: offensichtlich, dass
00:07:54: alle diese Daten entlang eines
00:07:56: Patienten verknüpft sein müssen.
00:07:58: Und da müssen wir neue Möglichkeiten
00:08:01: finden. Also auf der einen Seite
00:08:03: gibt es natürlich immer wieder die
00:08:04: Möglichkeiten, auch über
00:08:05: Patientenzustimmung sehr breit
00:08:09: Dinge möglich zu machen.
00:08:10: Das passiert heute schon
00:08:12: an ganz vielen Stellen, weil auch
00:08:14: gerade die Menschen,
00:08:16: die erkranken, die haben auch
00:08:18: wirklich ein Interesse daran,
00:08:21: dass andere davon profitieren,
00:08:23: was in diesem Krankheitsverlauf
00:08:24: gelernt wird.
00:08:26: Auf der anderen Seite gibt es aber
00:08:28: auch technologische Möglichkeiten in
00:08:29: der Zukunft, die
00:08:31: auch da wieder mithelfen.
00:08:33: Also zusammengefasst es ist eben
00:08:35: doch relevant Wie alt ist der
00:08:36: Patient, Hat er Vorerkrankungen?
00:08:38: Wie sind die aktuellen Blutwerte?
00:08:40: Um wirklich eine gute Therapie
00:08:42: hinzubekommen?
00:08:43: Es hat immer schon so ein bisschen
00:08:45: angeklungen, in welche Richtung so
00:08:47: die Entwicklung von Siemens helfen
00:08:49: es in dem Bereich gehen.
00:08:50: Aber sprechen wir doch mal ganz
00:08:52: konkret darüber, auf
00:08:54: welche Bereiche
00:08:55: klinische Indikationen konzentrieren
00:08:58: Sie sich als Unternehmen gerade und
00:09:00: warum?
00:09:01: Ja, natürlich konzentrieren wir
00:09:03: uns auch vor allem auf
00:09:05: die Fälle, die eine hohe Relevanz
00:09:07: haben, jetzt auch wirklich in der
00:09:10: globalen Gesunderhaltung
00:09:12: bis hin zur natürlich
00:09:15: auch Therapie.
00:09:16: Und da haben wir vorrangig
00:09:18: kardiovaskuläre Erkrankungen,
00:09:20: auch neuro vaskuläre Erkrankungen,
00:09:22: Schlaganfall.
00:09:23: Da haben wir ganz vielfältige
00:09:25: Themen.
00:09:26: Aber immer stärker ist
00:09:28: auch bei uns das Thema Onkologie
00:09:30: in den Mittelpunkt gerückt.
00:09:32: Kein Krebs gleicht dem anderen.
00:09:35: Also das Thema Präzisionstherapie
00:09:37: spielt hier eine große Rolle
00:09:39: und auch dann die Vielfältigkeit
00:09:41: der Therapieansätze.
00:09:42: Ich behaupte mal wirklich, Krebs
00:09:44: ist eins der komplexesten
00:09:47: Fälle, wenn wir wirklich
00:09:49: präzise und individualisiert
00:09:52: behandeln wollen.
00:09:53: Da spielt KI in der Zukunft
00:09:56: vielleicht wirklich die größte Rolle
00:09:58: überhaupt.
00:09:59: Darüber hinaus.
00:10:01: Intensivieren wir aber auch
00:10:03: Bestrebungen für zum Beispiel
00:10:05: neurodegenerative Erkrankungen,
00:10:08: Alzheimer auch da in der Forschung.
00:10:10: Das sind schon tolle Felder, in
00:10:11: denen, glaube ich, ganz viel
00:10:12: Potenzial steckt.
00:10:14: Sie sagen tolle Felder, also ich hör
00:10:15: so ein bisschen raus.
00:10:17: Spannend finden Sie das auf jeden
00:10:18: Fall alles. Aber mal aus dem
00:10:20: Nähkästchen geplaudert Gibt es so
00:10:21: ein Projekt,
00:10:24: an dem Sie mitarbeiten oder was Sie
00:10:25: mitbekommen, wo Sie sagen, das ist
00:10:27: irgendwie so ein Herzensprojekt,
00:10:28: weil es mich begeistert, weil es
00:10:29: besonders visionär ist?
00:10:31: Gibt es irgendwas ganz Konkretes,
00:10:33: was Sie uns da erzählen könnten?
00:10:36: Da würde ich gerne auf das Thema
00:10:37: Krebs wirklich reingehen.
00:10:39: Es ist heute immer noch zum Beispiel
00:10:41: ein sehr großer
00:10:43: händische Aufwand von
00:10:45: Spezialisten, Bestrahlungspläne
00:10:49: zur Bestrahlung von Tumoren
00:10:51: oder Metastasen zu generieren.
00:10:53: Und sobald diese
00:10:56: diese Behandlung immer
00:10:57: individualisierter und komplexer
00:10:59: werden, desto mehr steigt auch
00:11:01: der Aufwand. Und hier kann KI
00:11:04: signifikant automatisieren.
00:11:06: Diesen Spezialisten helfen da
00:11:08: optimale Pläne zu generieren,
00:11:10: in dem die Bilddaten von mir
00:11:12: oder CT jetzt wirklich schon
00:11:14: übersetzt werden in Bestrahlung
00:11:16: spläne. Und jetzt mal ein ganz
00:11:18: einfaches Beispiel
00:11:20: Nimm an, was wir
00:11:23: niemandem wünschen, aber
00:11:25: multiple Metastasen
00:11:27: im Gehirn.
00:11:28: Es ist ein einfaches, einen
00:11:30: Bestrahlung splans zu generieren,
00:11:31: indem ich das gesamte Areal
00:11:33: des Gehirns bestrahlt.
00:11:34: Aber wenn ich jetzt sage, ich will
00:11:36: jetzt hoch individualisiert nur
00:11:38: diese Metastasen erreichen
00:11:40: und vor allem dann auch bestimmte
00:11:42: Bereiche im Hirn
00:11:43: aussparen, um die
00:11:45: Nebenwirkungen zu reduzieren.
00:11:47: Es kann der Hippocampus
00:11:49: sein, ja, der, der eine zentrale
00:11:51: Rolle spielt, dann später auch in
00:11:53: der Lebensqualität.
00:11:54: Ja, dann ist das schon sehr
00:11:55: aufwendig. Und wenn cih
00:11:57: jetzt Vorschläge machen kann,
00:11:59: wie ein optimierter Bestrahlung
00:12:01: splan aussieht, der dann der
00:12:03: Spezialist letztendlich validiert,
00:12:05: bestätigt und freigibt,
00:12:07: ist es eine massive
00:12:09: Verbesserung, weil dann wirklich
00:12:11: das Optimalmögliche für
00:12:13: jeden Patienten dann auch zur
00:12:15: Anwendung kommt und eben nicht nur
00:12:17: in einem Einzelfall, wo sich jemand
00:12:18: dann wirklich auch Tage, vielleicht
00:12:20: sogar Wochen Zeit nimmt, den
00:12:22: optimalen Plan zu generieren.
00:12:23: Dann ist es ja fast eine Verbindung
00:12:25: aus Automation und gleichzeitig eben
00:12:27: wirklich intelligenten Algorithmen,
00:12:29: die dann noch mal ganz anders
00:12:30: unterstützen können.
00:12:31: Dann werfen wir noch mal einen Blick
00:12:32: in die weitere Zukunft.
00:12:34: Nehmen einfach mal fünf
00:12:36: Jahre, wahrscheinlich bei dem Tempo,
00:12:37: aber machen wir mal sicherheitshalber
00:12:39: zehn.
00:12:39: Angenommen, ein Patient erkrankt
00:12:41: in zehn Jahren an Krebs.
00:12:44: Welche Behandlung wäre
00:12:46: Ihrer Meinung nach im besten
00:12:48: Fall dann möglich?
00:12:51: Ha, das ist eine gute Frage, weil
00:12:54: ja, in zehn Jahren ist vielleicht
00:12:56: viel möglich.
00:12:57: Aber wichtig ist, dass wir heute
00:13:00: schon die Möglichkeiten
00:13:02: nutzen, dieses in den Ansätzen
00:13:04: zu erkennen.
00:13:05: Weil das ist natürlich
00:13:07: das Allgemeinwissen.
00:13:08: Je früher ich Dinge erkenne,
00:13:10: desto besser kann ich sie auch
00:13:11: behandeln oder erfolgreicher
00:13:13: kann ich sie behandeln,
00:13:15: Weil es geht ja auch viel um die
00:13:17: Kosten im Gesundheitswesen.
00:13:18: Und wir wissen gerade im Thema
00:13:20: individualisierte Krebstherapie,
00:13:22: da kommen schon riesige Kosten
00:13:24: zusammen.
00:13:25: Ich sag mal ganz vorsichtig
00:13:29: Gängige Praxis ist heute, alle
00:13:31: zehn Jahre zum Beispiel eine
00:13:33: Darmspiegelung als
00:13:34: Vorsorgeuntersuchung wahrzunehmen.
00:13:37: Könnte ich jetzt aber
00:13:39: aufgrund anderer Parameter, zum
00:13:41: Beispiel regulärer
00:13:42: Laboruntersuchungen
00:13:44: schon rausfiltern,
00:13:46: dass ich nicht schon jetzt alle zehn
00:13:47: Jahre mal hingehe, sondern sehr
00:13:49: gezielt solche
00:13:50: Vorsorgeuntersuchungen auch
00:13:52: wahrnehme, weil ich ein erhöhtes
00:13:54: Risiko sehen kann
00:13:56: in diesen Daten für das für die
00:13:58: Entwicklung eines Darmkrebses
00:14:00: in vielleicht fünf oder zehn Jahren.
00:14:02: Dann könnte ich also sehr viel
00:14:04: gezielter, tiefer gehende
00:14:07: Untersuchungen, diagnostische
00:14:08: Untersuchungen fahren und damit auch
00:14:10: sehr viel früher, dann letztendlich
00:14:12: auch mit der Therapie dann
00:14:13: anknüpfen.
00:14:14: Also ich glaube, darum geht es, das
00:14:16: wirklich heute zu nutzen.
00:14:17: Herr Scharf, wenn wir über dieses
00:14:18: ganze Thema nachdenken,
00:14:20: Digitalisierung
00:14:22: der Gesundheit und das,
00:14:24: was daraus entstehen kann, was wäre
00:14:26: dann ein Gedanke, den Sie unseren
00:14:28: Hörern gerne mitgeben würden?
00:14:31: Und jetzt der Gedanke
00:14:33: zum Mitnehmen.
00:14:35: Mein Gedanke wäre eine
00:14:37: Offenheit und Bereitschaft
00:14:40: im Sinne von Chancen
00:14:42: für eine Verbesserung der
00:14:44: Gesundheit an der gesamten
00:14:46: Bevölkerung mit zu leisten und
00:14:48: auch da mitzumachen, indem
00:14:50: man auch eine Offenheit
00:14:53: erzeugt zum Teilen
00:14:55: von Daten.
00:14:56: Es geht nämlich immer darum, dass
00:14:57: andere davon profitieren
00:15:00: können, was an einem
00:15:02: bestimmten Einzelfall auch gelernt
00:15:04: wird. Und das Vehikel,
00:15:06: wie dieses Wissen heute
00:15:08: auch verbreitet werden
00:15:10: kann, ist eben über das Teilen von
00:15:12: Daten und mein
00:15:14: Aufruf, wirklich auch hier offen
00:15:16: zu sein, gleichzeitig
00:15:18: aber auch wachsam zu sein.
00:15:19: Ich glaube, dass wir gerade in dem
00:15:21: medizinischen Umfeld ein
00:15:23: gut etabliertes regulatorisches
00:15:26: Umfeld haben, dass wir das unter
00:15:28: Kontrolle haben und auch behalten.
00:15:31: Also in dem Sinne ein
00:15:33: gesunder Optimismus, dass
00:15:35: es uns auch wirklich als
00:15:37: Gesellschaft voranbringt.
00:15:39: Mit Optimismus entlassen wir unsere
00:15:40: Hörer doch immer gerne.
00:15:42: Vielen, vielen lieben Dank, Herr
00:15:44: Schad, für die spannenden Einblicke
00:15:45: in Ihre Arbeit und Ihnen, liebe
00:15:47: Zuhörer. Vielen lieben Dank fürs
00:15:49: Einschalten.
00:15:50: So klingt Wirtschaft.
00:15:51: Haben Sie Fragen, Kritik oder
00:15:53: Anmerkungen?
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